Kalenborn-Scheuern siegt mit dem geringsten Bevölkerungsrückgang

Kalenborn-Scheuern · Kalenborn-Scheuern hat von 1999 bis 2009 am wenigsten Einwohner verloren. Es waren genau zwei, die die Doppelgemeinde verlassen haben. Somit ist sie mit einem Minus von 0,4 Prozent und 474 Einwohnern Sieger der Verbandsgemeinde Gerolstein.

Kalenborn-Scheuern. "Wir haben gewonnen, weil wir so lieb und nett sind", sagt der erste Beigeordnete Matthias Kuhl und lacht.

Kuhl ist stolz darauf, erzählt, dass für ihn der Sieg nicht ganz überraschend kommt. Bereits 2008 hat Kalenborn-Scheuern den Preis "Unser Dorf hat Zukunft" gewonnen. "Schon damals wurden wir für unsere ausgewogene Altersstruktur ausgezeichnet", sagt Kuhl. Den Grund für das gute Ergebnis sieht Kuhl in der kontinuierlichen Entwicklung der Gemeinde. Schon unter Alfons Diederichs, der von 1971 bis 1987 Ortsbürgermeister war, wurden die Weichen gestellt. Kuhl nennt ihn einen "sehr guten Mann, der sagte, alles was wir eintüten, muss Bestand haben."
Damit meinte Diederichs die Entwicklung von einem Bauerndorf hin zu einem Dorf wie Pelm oder Neroth, in dem sich Betriebe ansiedeln. Kalenborn-Scheuern hat diesen Wandel geschafft. Heute gibt es etwa 40 selbstständige Betriebe und 70 Arbeitsplätze im Ort. Viele sind vor zehn oder 20 Jahren gegründet worden. So auch die Firma Joleka, die in Kalenborn-Scheuern Fenster, Türen und Treppen herstellt und 40 Arbeitsplätze bietet. Auch an Bauplätze wurde frühzeitig gedacht. Bereits 1985 hat der Gemeinderat ein Gebiet dafür ausgewiesen. Zudem verfügt die Ortsgemeinde über einen kleinen Kindergarten, den derzeit zwölf Kinder besuchen.
Aber auch was Technik der Zukunft anbetrifft, ist Kalenborn-Scheuern mit dabei. Gemeinsam mit Duppach hat die Doppelgemeinde vom Privatanbieter Eifelnet die Anbindung an schnelles Internet über Funk erhalten. Das alles trägt dazu bei, dass junge Leute im Dorf bleiben wollen, meint Kuhl. Er freut sich auch, dass es in Kalenborn nur ein leerstehendes Gebäude gibt. Im Ortskern entsteht sogar ein neues Haus: "Dort, wo einst ein altes Haus stand, hat die Gemeinde das Gebäude gekauft und abgerissen. Jetzt baut ein junges Paar dort", freut sich Kuhl. jur

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