Kleine Künstler malen und basteln
Das Hillesheimer Schulzentrum hat sich in ein Mekka für Nachwuchs-Maler und -Bildhauer verwandelt. Bei der ersten Auflage eines Kunst-Camps widmen sich die Teilnehmer aus dem Kreis Vulkaneifel kreativen Beschäftigungen und übernachten in einem Zeltlager.
Hillesheim. Mit Hammer und Meißel bearbeitet Michael Kreten aus Neunkirchen den Sandstein, der auf einem Holzstumpf vor ihm liegt. Sicher und geübt schlägt der Zwölfjährige immer wieder auf das harte Material ein. Bleistiftstriche auf dem rötlich gefärbten Stein zeigen, was aus dem noch rohen Stück entstehen soll. "Das wird ein Ei", sagt Michael. Die richtige Technik hat der Nachwuchs-Bildhauer schnell heraus: "Man muss immer von der Seite schlagen. Dann klappt es am besten", sagt er. Die Bildhauerei mit Sandstein ist nur eines von fünf Angeboten, zwischen denen die Teilnehmer beim Kunst-Camp der in und rund um die Hillesheimer Grundschule wählen können. Organisiert haben die viertägige Veranstaltung die Jugendkunstschule Vulkaneifel, die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Hillesheim und das Jugendamt Vulkaneifel. Tagsüber beschäftigen sich die 40 Teilnehmer mit kreativen Aktionen, nachts übernachten sie gemeinsam in einem Zeltlager.
Cornelia Lenartz hatte die Idee zu diesem Kunstcamp für Kinder aus dem Landkreis Vulkaneifel und betreut den kreativen Teil der Aktion. "Der Bedarf an kreativer Beschäftigung war groß. Die verfügbaren Plätze waren schnell ausgebucht", erzählt die Kunstpädagogin. Gemeinsam mit fünf anderen freischaffenden Künstlern, die als Dozenten die kreativen Angebote für die Teilnehmer betreuen, hat sie das Programm entwickelt. Die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 16 Jahren malen dabei Fantasiebilder, löten Ketten, bemalen die eigene Haut, üben sich im Umgang mit Farb-Sprühdosen und bearbeiten Sandstein. "Weil das Alter der Teilnehmer so unterschiedlich ist, arbeiten die Kinder und Jugendlichen generationsübergreifend miteinander - und das klappt prima", sagt Lenartz.
Die neunjährige Hannah Willems aus Daun-Steinborn hat sich für das Mal-Angebot entschieden. Ihr Bild, auf dem sie eine Katzenmutter mit mehreren Jungen gezeichnet hat, steht auf einer Staffelei vor ihr. "Hier malen wir mit richtig guten Farben und Pinseln. Das macht viel mehr Spaß zu Hause als mit den Wasserfarben zuhause", schwärmt sie.
Organisatorin Cornelia Lenartz ist mit der ersten Auflage des Kunstcamps zufrieden. "Uns geht es um die Förderung des kreativen Ausdrucks der Kinder und Jugendlichen", sagt Lenartz. Das gelinge am besten, wenn sich die Nachwuchskünstler frei entfalten können. An der Freude der Kinder merke sie, dass die Mal- und Bastelangebote von den Teilnehmern gut angenommen werden. Deswegen glaubt die Kunstpädagogin an eine Zukunft des Angebots. Lenartz: "Wir werden versuchen, das Kunstcamp als Ferienangebot beizubehalten und es regelmäßig anbieten."
