Kyrill wirkt noch lange nach

Verhalten optimistisch: Der Forstetat der Stadt Hillesheim für 2008 geht von einem Jahresüberschuss von 78 000 Euro aus. Die Mengen an Kyrill-Holz, die eingelagert sind, aber sorgen für Skepsis.

 Die Spuren, die „Kyrill“ hinterlassen hat, sind noch lange nicht beseitigt. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Die Spuren, die „Kyrill“ hinterlassen hat, sind noch lange nicht beseitigt. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Hillesheim. Revierförster Wolfgang Schäfer rief nochmals in Erinnerung, mit welch außergewöhnlichem Forstjahr man es 2007 zu tun hatte. Er sagte: "Durch Kyrill sind im städtischen Revier 7716 Festmeter Holz gefallen. Das ist das Dreifache des üblichen Jahrseinschlags." Zwar sei nahezu das gesamte Holz (wenn auch ausschließlich durch die Maschinen von Lohnunternehmern) aufgearbeitet und in mit Folien verschweißten Poldern eingelagert worden. Doch auf diese Art und Weise kann das Holz nach bisherigen Erfahrungen nur drei, maximal fünf Jahre gelagert werden, ohne zu verrotten. Bei einem Gesamtwert von rund 200 000 Euro ein nicht unerheblicher Posten für die mittelfristige Kalkulation. Im nächsten Jahr wird bei angenommenen Einnahmen von 222 000 Euro (davon 166 000 Euro aus Holzverkauf) und Ausgaben von 144 000 Euro ein Überschuss von 78 000 Euro erzielt. "Geld, das wir gut gebrauchen können", wie Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) mit Blick auf die desolate Finanzlage feststellte. Vorsorge treffen, damit der Boden nicht umkippt

In Frage stellte er hingegen, ob die vom Fortsamt vorgeschlagene Bodenkalkung im nächsten Jahr notwendig sei. Zwar gab der Stadtrat grünes Licht für den Forstwirtschaftsplan und somit auch die Kalkung, falls die Bodenproben aber gut ausfielen, solle auf die Kalkung verzichtet werden. Die schlägt für den städtischen Wald mit rund 55 000 Euro zu Buche, 90 Prozent davon (49 500 Euro) aber schießt das Land zu. Forstamtsleiter Martin Manheller jedoch warb ausdrücklich für die Kalkung. Er sagte: "Die letzte Kalkung ist bereits 15 Jahre her, daher sollten wir Vorsorge treffen, dass der Boden nicht umkippt." Weiterhin erklärte er, dass vor allem in Nadelwäldern der Boden relativ sauer sei. In Sachen Brennholz will Hillesheim im Jahr Eins nach Kyrill einen neuen Anlauf eines alten, aber bislang nicht realisierten Vorhabens starten: dem reglementierten Brennholzverkauf. So müssen die Kunden zehn Prozent ihrer bestellten Brennholzmenge aus Altholzbeständen nehmen - also bei zehn Raummetern ein Raummeter Altholz. Forstamtsleiter Manheller plädierte angesichts der zunehmenden Brennholzknappheit dafür, dass künftig weniger Laub- und dafür mehr Nadelholz offeriert werde. Derzeit darf jeder Hillesheimer Haushalt bis zu zehn Raummeter pro Jahr kaufen. In diesem Jahr wurden aus dem Stadtwald 356 Festmeter (entspricht rund 500 Raummeter) Brennholz verkauft und dafür ein Reinerlös von 6100 Euro erzielt.

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