Lösung für Brummi-Problem in Sicht

Fortschritt: Das Bemühen des Hillesheimer Stadtrats, den Schwerlastverkehr aus der Ortsmitte zu bekommen, stößt auf offene Ohren. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein hält eine Umleitung der Brummis aus Richtung Stadtkyll über Ober- und Niederbettingen, Dohm-Lammersdorf und weiter auf der L 27 für möglich. Entschieden ist aber noch nichts.

 „Elefantentreffen“ sind in Hillesheims Innenstadt keine Seltenheit: Deswegen will die Stadt ein Durchfahrtsverbot für LKW über 7,5 Tonnen erreichen. TV-Fotos: Archiv Mario Hübner (2)

„Elefantentreffen“ sind in Hillesheims Innenstadt keine Seltenheit: Deswegen will die Stadt ein Durchfahrtsverbot für LKW über 7,5 Tonnen erreichen. TV-Fotos: Archiv Mario Hübner (2)

Hillesheim. Die Szene wiederholt sich mehrmals am Tag: Auf der B 421 aus Richtung Stadtkyll fahren Lastwagen von oben in den Ort. Zunächst geht es auf der abschüssigen Serpentinenstrecke in die Stadt. Richtig brenzlig wird es aber erst in den beiden 90-Grad-Kurven vor dem Augustiner- und Krimihotel. Kommt es dort zu einer Begegnung, wird's eng.

Die Laster müssen weit ausholen und auf die Gegenfahrbahn ausweichen, um um die Kurve zu kommen. Ist man dann als Autofahrer nicht auf der Hut, kann es krachen. Wenn sich an den Engstellen zwei Brummis begegnen, geht erst mal gar nichts mehr. Stillstand! Da muss zurückgesetzt und dem Entgegenkommenden Platz gemacht werden.

Besonders heikel wird es wiederum, wenn einer der vielen Langholztransporter das Nadelöhr zu passieren versucht. Dabei wurde schon mehrfach das vorstehende Dach eines Hauses beschädigt. Und kurz vor Weihnachten riss der Auflieger eines Lasters einen schweren Sandstein-Erker vom Eingangsportal des Krimihotels ab. Der große und schwere Gesteinsbrocken krachte auf den Gehweg, auf dem glücklicherweise gerade niemand lief.

Für Fußgänger ist die Situation dennoch grundsätzlich gefährlich: zum einen, wenn mal wieder ein Brummi weit ausholt und dabei auch schon mal über den Bürgersteig fährt, zum anderen beim Passieren des Zebrastreifens vor dem Augustinerkloster.

Die Situation ist Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) schon lange ein Dorn im Auge. Er sagt: "Hillesheim hat ohnehin eine große Belastung durch Schwerlastverkehr. In der Aachener Straße vor den Hotels ist es aber besonders gefährlich, weil zeitweise gar nichts mehr geht. Und auch für die Fußgänger wird es gefährlich, weil die LKW so weit ausholen müssen. Das sind unzumutbare Verhältnisse."

Stein hatte daher vor Weihnachten angekündigt, zu beantragen, dass die Straße nur noch für Laster bis 7,5 Tonnen zugelassen wird. Seinen Worten hatte er am 23. Dezember in Form eines Schreibens Taten folgen lassen.

Jetzt hat der zuständige Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein, der laut einer Zählung aus dem Jahr 2005 von täglich 6000 Fahrzeugen und davon 300 Brummis auf der B 421 in Hillesheim ausgeht, geantwortet. Für eine Umleitung kommen für ihn die K 47 (ab der Crumpsmühle), die L 29 und die L 27 infrage. Im Schreiben, aus dem Stein nun den Stadtrat unterrichtet hat, heißt es: "Die genannten Strecken sind aufgrund ihrer Querschnittsabmessungen aus unserer Sicht für die Aufnahme des Mehrverkehrs geeignet." Die Auswirkungen durch den zusätzlichen Verkehr für die "peripher betroffenen Ortsgemeinden und Anlieger sind unseres Erachtens vertretbar". Das sind Ober- und Niederbettingen, Dohm-Lammersdorf, Walsdorf und Kerpen.

Für bedenklich wird hingegen der Zustand der K 47 erachtet. Laut LBM ist der Straßenaufbau für eine Mehrbelastung des gesamten Schwerverkehrs "nicht ausreichend dimensioniert". Daher vereinbarten beide Seiten, das Thema schon bald bei einem Ortstermin grundlegend zu erörtern.

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