Lückenlos radeln im Hillesheimer Land

Orte im Hillesheimer Land, die nicht an einem Radweg liegen, sollen mit den bestehenden Radrouten vernetzt werden. An den Kosten von 45 000 Euro beteiligt sich das Land mit 10 000 Euro, den Rest tragen die Gemeinden. Bis Mai soll das Projekt umgesetzt werden.

Hillesheim. Im Hillesheimer Land hat sich in Sachen Radwegebau in den vergangenen Jahren einiges getan. Dennoch finden Gäste beispielsweise in Wiesbaum noch immer keine Orientierungshilfen zu nahen Radwegen. "Das wird sich demnächst ändern", sagt Jürgen Mathar, Bauingenieur der Hillesheimer Verwaltung und Projektkoordinator. Bis Ende Mai sollen alle 23 Orte und Ortsteile der Verbandsgemeinde Hillesheim mit den bestehenden Radwegen vernetzt sein. Zum Beispiel: Wiesbaum wird in Richtung Birgel an den Kylltal-Radweg und in Richtung Leudersdorf an den Kalkeifel-Radweg angebunden. Für Stroheich sieht der Koordinator die Anbindung über Walsdorf an den Kalkeifel-Radweg und über Oberehe an den Mineralquellen-Radweg vor (siehe Extra).

Mehrere Hundert Schilder geben den Durchblick

 Bald soll Ahrdorf auch von Hohenfels-Essingen über den Kalkeifel-Radweg direkt erreichbar sein. TV-Foto: Mario Hübner

Bald soll Ahrdorf auch von Hohenfels-Essingen über den Kalkeifel-Radweg direkt erreichbar sein. TV-Foto: Mario Hübner



Mathar sagt: "Die Vernetzung ist ganz einfach über bestehende und gut ausgebaute Wirtschaftswege möglich. Nur selten müssen wir auf Straßen ausweichen." Ein paar Hundert Schilder (die genaue Anzahl steht noch nicht fest) werden aufgestellt.

Die Routen sind in Absprache mit den jeweiligen Ortsbürgermeistern festgelegt worden.

Und auch Nachbargemeinden außerhalb der VG beteiligen sich. Ottmar Eul, Ortsbürgermeister der Doppelgemeinde Hohenfels-Essingen in der Verbandsgemeinde Gerolstein, sagt: "Wir freuen uns auf die Anbindung über Walsdorf an den Kalkeifel-Radweg und über Berlingen an den Eifel-Ardennen-Radweg." Die Kostenbeteiligung sei "beschlossene Sache" im Rat.

Fürs Projekt sind Gesamtkosten von 45 000 Euro geplant. Davon übernimmt das Land 10 000 Euro, die Dörfer im Hillesheimer Land 31 000 Euro und die Nachbargemeinden 4000 Euro. Mathar: "Bereits seit einem Jahr laufen die Planungen. Bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung wurde der Vorschlag begeistert angenommen." Das Radwegenetz geht auf die Idee von Mathar und Hillesheims Cheftouristiker Manfred Schmitz zurück. Der sagt: "Wir brauchen für unsere Gäste die Anbindung aus jedem Ort, denn viele Anbieter von Ferienwohnungen halten auch Fahrräder bereit."

Etwa ein Drittel der 25 000 Touristen (80 000 Übernachtungen) im Hillesheimer Land würden die Radwege nutzen. Schmitz: "Immerhin ist das Hillesheimer Land ein wichtiger Radknotenpunkt in der Großregion Eifel" (siehe Extra). Neben Wandern und Krimilandschaft sei der Radtourismus einer der drei bedeutendsten Tourismus-Standbeine.

Unter dem Motto "Sattelfest durch Rheinland-Pfalz" zeigt die Landesregierung im Internet unter www.radwanderland.de alle Radwege auf.

Meinung

Gewinn für viele

Mit der Anbindung sämtlicher Ortschaften an die Radwege in ihrer unmittelbaren Nähe geht die Verbandsgemeinde Hillesheim konsequent den Weg weiter, den sie vor allem mit dem Bau des Kalkeifel-Radwegs vor einigen Jahren eingeschlagen hat. Und es ist der Beweis, dass den hehren Worten der Touristiker nun auch Taten folgen. Denn seit Jahren wird betont, dass neben dem Wandern und dem Thema Krimilandschaft vor allem auf das Radfahren gesetzt wird. Das alles geht aber nur, weil die finanziell klammen Ortsgemeinden darin ebenfalls eine große Chance sehen und den Bau der Radwege überwiegend finanzieren. Die so geschaffene Infrastruktur ist ein Gewinn für die Gäste - und für Einheimische. m.huebner@volksfreund.deExtra Radwegenetz: Mit der Vernetzung der Radwege ist die Verbandsgemeinde Hillesheim von der Lieser, der Kyll bis zur Ahr mit allen umliegenden Regionen verbunden. Der Mineralquellen-Radweg (24 Kilometer) verbindet Lieser und Ahr. Er führt von Daun über Dreis, Oberehe bis nahe Niederehe auf den Kalkeifel-Radweg. Der Kalkeifel-Radweg (22,5 Kilometer) verbindet Kyll und Ahr. Er führt von Bolsdorf über Walsdorf, Kerpen und Ahütte bis nach Ahrdorf auf den Ahrtal-Radweg. Der Ahrtal-Radweg (85 Kilometer) führt von Blankenheim bis Remagen. Der Kylltal-Radweg (115 Kilometer) führt von der Quelle der Kyll beim Losheimer Graben bis nach Trier. Der Maare-Mosel-Radweg (58 Kilometer von Daun nach Bernkastel-Kues) ist aus dem Hillesheimer Land über den Mineralquellen-Radweg zu erreichen. Der Eifel-Ardennen-Radweg führt von St. Vith (Belgien) über Prüm und Gerolstein zum Kylltal-Radweg oder weiter nach Daun zum Maare-Mosel-Radweg. (vog)

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