Mordsmäßig starker Auftritt der Eifel-Gäng

Hillesheim · Rund 150 Zuschauer haben beim Auftritt der "Eifel-Gäng" (Manni Lang, Ralf Kramp, Günter Hochgürtel) einen ganz besonderen "Heimatabend" in der Eifel-Film-Bühne Hillesheim erlebt.

 Starker Auftritt: Die „Eifel-Gäng“ (von links: Manni Lang, Ralf Kramp, Günter Hochgürtel) begeisterte das Publikum im Hillesheimer Kino mit einem Mix aus Musik, Lesung und Rezitation. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Starker Auftritt: Die „Eifel-Gäng“ (von links: Manni Lang, Ralf Kramp, Günter Hochgürtel) begeisterte das Publikum im Hillesheimer Kino mit einem Mix aus Musik, Lesung und Rezitation. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Hillesheim. Ralf Kramp liest, Günter Hochgürtel singt und Manni Lang trägt vor. So einfach ist das. Die "Drei aus der Eifel" setzen auf Arbeitsteilung, und das Ergebnis ist Unterhaltung feinster Art. Mit dem Krimiautor Kramp, dem Liedermacher Hochgürtel und dem Mundart-Experten Lang hat sich ein Trio zusammengefunden, das miteinander Spaß hat und es versteht, das Publikum an diesem Vergnügen teilhaben zu lassen. Heimat - also die Eifel - ist das Thema der "Gäng" und wird aus allen Blickwinkeln beleuchtet: Humorvoll, ernst, sentimental, nachdenklich oder laut polternd, bringen die drei die Sache auf den Punkt. Jugend, Familie, Erotik und das eifeler Platt - all das findet im Laufe des Abends seinen Platz im Programm.
Wenn Günter Hochgürtel, Aushängeschild der Mundart-Gruppe Wibbelstetz, mit Liedern wie "Kakushöll" oder "Dat rude Ribbelche" einen Ausflug in seine Kindheit und Jugend unternimmt, singt das Publikum mit. Offensichtlich können sich viele an solche, oder ähnliche Begebenheiten in ihren jungen Jahren erinnern - das Durchschnittsalter an diesem Abend lässt vermuten, dass die Geschichten der Songs irgendwann in den 1970er Jahren spielen.
Sollte Ralf Kramp irgendwann einmal das Schreiben von Kriminalromanen, seinen Verlag und das Zeichnen von Cartoons an den Nagel hängen, könnte er eine Karriere als Sprecher anpeilen. Er liest seine "erotische" Geschichte vom "Covergirl", die natürlich in Mord und Totschlag mündet ("was anderes kann ich ja nicht"), und gibt den geschätzt fünfzehn handelnden Personen jeweils eine eigene Stimme. Die Hauptrollen der Story spielen zwölf sehr reife Damen eines Eifeldorfs, die auf die Idee verfallen, ihren desinteressierten Ehemännern die Reize ihrer Körper in Erinnerung zu rufen. Die Lust soll ein Kalender "mit nix an" bewirken - leider gibt es Streit darum, welche der Damen auf das Cover kommt. "Kopfkino", das die Zuschauer in seinen Bann zieht.
Lachsalven des Publikums


Zwanzig Minuten sei die Geschichte lang, hatte Kramp angekündigt. Sie dauert länger, denn gegen die Lachsalven des Publikums kommen selbst die Lautsprecher nicht an.
Manfred Lang kann auch eine Grippe nicht stoppen: Stimmgewaltig rezitierend und unter vollem Körpereinsatz rennt er durch den Saal, springt von der Bühne und erklimmt sie wieder - schlüpft in verschiedenste Rollen, erklärt die Eigenheiten des Platts, das dem männlichen Eifeler hilft, im Laufe des Lebens Millionen Worte zu sparen und verpasst dem Publikum eine Gänsehaut, als er aus Carl Zuckmeyers Drama "Des Teufels General" vorträgt. Der Lohn: langer Applaus. now

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