Neue Adresse für Hightech-Schmiede Premosys aus Wiesbaum

Wiesbaum/Kalenborn-Scheuern · Von Wiesbaum nach Kalenborn-Scheuern: Der Umzug der Firma Premosys läuft.

 Die letzten Arbeiten sind im Gange, dann ist das futuristische Firmengebäude von Premosys fertig. TV-Foto: Helmut Gassen

Die letzten Arbeiten sind im Gange, dann ist das futuristische Firmengebäude von Premosys fertig. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Wiesbaum/Kalenborn-Scheuern Am Firmenhinweisschild in der Dorfmitte von Kalenborn wird man demnächst ein neues Schild anbringen müssen. Denn nach 18 Jahren im Gründerzentrum Higis in Wiesbaum ist es soweit.
Die Firma Premosys, die elektronische Farbmesssysteme entwickelt und herstellt, zieht nach Kalenborn um. Denn in Wiesbaum war es zu eng geworden, und auch die Räume waren für die Fertigung nicht ideal. Die Lösung also - ein Neubau. Doch warum Kalenborn? Die Antwort: Gründer und Firmenchef Matthias Kuhl wohnt dort mit seiner Familie und ist als Beigeordneter schon viele Jahre auch kommunalpolitisch aktiv.
"Wir sind unabhängig von einem Standort, haben nur kleinere Produkte zum Verschicken. Doch der wichtigste Beweggrund, in Kalenborn zu bauen war, dass ich auch im Ortsgemeinderat aktiv bin. Woanders hätten wir deutlich billiger bauen können. Die Hanglage und die Geländebearbeitung haben den Bau schon verteuert. Aber dafür ist die Aussicht für ein Betriebsgebäude umwerfend. Es war die Sache wert", sagt Kuhl.
Vor gut einem Jahr war Spatenstich für das neue Firmengebäude "Technikum", wo in Zukunft die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die Produktion sowie die Verwaltung des Unternehmens untergebracht sind. 1400 Quadratmeter Fläche stehen nun im Firmenneubau zur Verfügung, in Wiesbaum hatte man nur 850 Quadratmeter. Premosys hat sich von einer kleinen Tüftler-Schmiede zu einem der weltweit führenden Anbieter für Farberkennungssysteme entwickelt. Sie werden vor allem in der Automobil- und Lebensmittelindustrie benötigt, denn Verbraucher wollen auf Displays exakt den gleichen Blauton und Nudeln in stets dem gleichen Gelb haben. Das kann Premosys und wurde dafür bereits mehrfach ausgezeichnet.
Vor einigen Jahren gab es schon einmal den Gedanken zu einem neuen Firmensitz, damals scheiterte es aber an der Finanzierung. Als der Neubau 2016 begann, hatte das Unternehmen 13 Mitarbeiter, heute sind es 19 und es sollen noch mehr werden. Im neuen Firmensitz soll die Mitarbeiterzahl auf bis zu 30 anwachsen. Aktuell gesucht werden ein Konstrukteur Mechanik, ein Programmierer, Entwickler Elektronik und auch ein Gärtner zur Pflege der Anlagen rund um den Firmenneubau. "Wir haben bei uns ein gutes Arbeitsumfeld. Bei uns sind die Arbeitnehmer nicht nur Nummern", wirbt Matthias Kuhl.
Der Umzug stelle die Firma nicht vor große Probleme, sagt der Unternehmer. Und das Unternehmen hat auch vorgesorgt. "Für bestimmte Kunden, die wir jährlich in einem bestimmten Umfang mit Teilen beliefern, haben wir schon vorgearbeitet. Für unsere Kunden wird es praktisch keinen Zeitverlust geben. Am 28. bis 30. Juli werden wir dann umziehen, ab dem 31. Juli sind wir alle in Kalenborn", erklärt der Firmenchef.Extra: DIE FIRMA


Premosys wurde 1999 von Matthias Kuhl im Higis in Wiesbaum gegründet. Das Familienunternehmen entwickelt und stellt elektronische Farbmesssysteme her. 19 Mitarbeiter beschäftigt die Firma aktuell. Die Kunden von Premosys kommen zu 30 Prozent aus Deutschland, weitere 30 Prozent aus ganz Europa und der Löwenanteil aus Übersee wie Brasilien, China, Korea, USA, Mexiko oder Japan. Für den Neubau des Unternehmens in Kalenborn zur Firmenverlagerung wurden rund 2,8 Millionen Euro investiert. 20 Prozent der ursprünglich geplanten Investitionssumme von zwei Millionen Euro werden aus EU-Mitteln gefördert.

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