Neuer Plan für Bahnüberführung stößt auf Zustimmung im Gerolsteiner Bauausschuss - Baustart Ende 2017

Gerolstein · Der Bauausschuss der Stadt Gerolstein hat den Entwurf für die Bahnüberführung vom Bahnhofsgebäude bis zum Kasselburger Weg beschlossen. Geplant ist eine überdachte, aber seitlich offene Konstruktion aus Metall und Glas. Der erste Entwurf, ein komplett blechummantelter Gang, war abgelehnt worden.

 Seit Jahren ein Ärgernis: die heruntergekommene und stinkende Unterführung unter den Bahngleisen in Gerolstein. Sie soll mit dem Neubau der Überführung verschwinden. TV-Fotos: Mario Hübner (2)/Grafik: Planungsbüro Schönhofen

Seit Jahren ein Ärgernis: die heruntergekommene und stinkende Unterführung unter den Bahngleisen in Gerolstein. Sie soll mit dem Neubau der Überführung verschwinden. TV-Fotos: Mario Hübner (2)/Grafik: Planungsbüro Schönhofen

Foto: Klaus Kimmling (e_gero )

Gerolstein. "Industriebauwerk", "abgedecktes Fließband" - mit diesen Worten hat Gerolsteins Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) den ersten Entwurf für die Fußgängerüberführung über die Gleise vom Bahnhofsgebäude bis zum Kasselburger Weg in Gerolstein beschrieben, der die abstoßende Unterführung ersetzen soll. Der ist allerdings vom Tisch.

Bereits vor knapp einem Jahr hatte ihn der Bauausschuss der Stadt abgelehnt, woraufhin das von der Bahn beauftragte Planungsbüro Schönhofen aus Kaiserslautern sich noch mal ans Werk machte. Und die nun vorgestellte zweite Variante stieß auf Zustimmung und ist vom Bauausschuss abgesegnet und beschlossen worden.

Demnach wird die künftige Überführung eine überdachte, aber seitlich offene Konstruktion aus Metall und Glas werden. Eine, die im Dunkeln beleuchtet wird und in der die Passanten an drei Stellen per Aufzug zu ihrem Ziel gebracht werden: am Eingang zum Bahnhofsvorplatz sowie an die vorderen und die hinteren Gleisanlagen. Dort endet die Überführung aber nicht, sondern wird bis in den Kasselburger Weg verlängert. Dies war ein Wunsch der Stadt, um besonders den Schülern den Fußweg vom St. Matthias-Gymnasium oder der Berufsbildenden Schule über die viel befahrene Hochbrücke zu ersparen. Künftig können sie direkt vom Kasselburger Weg (in Höhe des Hauses der Jugend) zum Gleis oder dem Bahnhofsvorplatz gehen, von wo ihr Zug/Bus abfährt. Oder eben weiter bis in die Stadt.

"Die moderne Konstruktion passt - obwohl es eine gegensätzliche Architektur ist - meines Erachtens nach gut zu dem historischen Empfangsgebäude", sagt Bongartz.Bau soll Ende 2017 starten


Insgesamt geht er davon aus, dass mit der neuen Überführung, deren Bau laut Bongartz Ende 2017 starten soll, das Bahnhofsareal ein weiteres Stück aufgewertet wird. Und vor allem: Mit ihr wird die Unterführung überflüssig und geschlossen, die seit Jahren wegen ihres heruntergekommenen Zustands und des dort vorherrschenden Uringestanks einfach nur noch ein großes Ärgernis war - für Pendler, Urlaubsgäste, die Stadt. "Schließlich ist der Bahnhof für viele Gäste der erste Eindruck, den sie von Gerolstein bekommen", sagt der Stadtbürgermeister. Daher ist er froh, dass sich in diesem Bereich einiges tut und bereits getan hat: Nachdem das Bahn-Empfangsgebäude für rund eine Million Euro von den VG-Werken gekauft und auf Vordermann gebracht wurde, und die Stadt nun auch den Umbau des Kyllufers vor dem Bahnhof für 2017 auf den Weg gebracht hat, folgen mit der neuen Überführung und dem sich anschließenden Umbau der gesamten Bahnsteige, Gleisanlagen und des Vorplatzes weitere Millionenprojekte.
Und die, da ist sich Bongartz sicher, werden das Gesicht der Stadt nachhaltig positiv verändern.Extra

 In diese Lücke soll er kommen ...

In diese Lücke soll er kommen ...

Foto: (e_gero )
 ... der Ein- und Aufgang der neuen Überführung über die Bahngleise.

... der Ein- und Aufgang der neuen Überführung über die Bahngleise.

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Am 22. März 2011 haben das Land Rheinland-Pfalz, die Deutsche Bahn (DB) sowie die beiden Zweckverbände Schienenpersonennahverkehr Nord und Süd in Mainz eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach 75 Bahnhöfe im Land für 113 Millionen Euro auf Vordermann gebracht werden. Mit im Paket: der in die Jahre gekommene Bahnhof in Gerolstein. Dort ist geplant: Rückbau und Schließung der heruntergekommenen Unterführung und stattdessen Neubau einer Überführung über die Gleise sowie Anbindung an den Kasselburger Weg; Bau von drei Aufzügen zu den Bahnsteigen und komplette Erneuerung des Bahnhofsumfelds sowie die Schaffung von Park-and-ride-Plätzen sowie Neubau der Bahnsteige eins bis drei samt neuer Ausstattung wie Lautsprecheranlage, Beleuchtung und Fahrplantafeln. Das ist zusammengefasst das mit 7,6 Millionen Euro bezifferte Gesamtpaket, dessen Umsetzung ursprünglich 2014 beginnen sollte. Nach aktuellem Stand ist der Baustart für die Überführung Ende 2017 geplant. Nach Worten einer Bahnsprecherin sind zwei Bauabschnitte vorgesehen: "Der erste Bauabschnitt umfasst die barrierefreie Erschließung des Bahnhofs inklusive Aufzügen, der zweite Bauabschnitt die Erneuerung der Bahnsteige." Angesetzt sind 610 Bautage, also knapp zwei Jahre Bauzeit. mh

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