Densborn. Das Mühlrad dreht sich wieder: Eineinhalb Jahre Arbeit haben Anne-Marion Pothaar und Wijnand Krabman in die Restaurierung der Anlage gesteckt. Ab morgen können die Besucher hier selbst Mehl mahlen und zu Brot oder Kuchen verarbeiten. "Das soll eine richtige Erlebniswelt sein, damit die Leute ein paar Stunden ihren Stress vergessen", sagt Anne-Marion Pothaar. Das kann gut funktionieren, denn auf dem Gelände gibt es einiges zu erkunden. Am Bachlauf schaufelt das Mühlrad, im Inneren greifen die Zahnräder unermüdlich ineinander.

"Die haben 1962 die Anlage nur angehalten und die Tür zugemacht. Wir mussten das Ganze bloß wieder zum Laufen bringen", sagt Wijnand Krabman. 2008 kamen die beiden Niederländer als Makler nach Densborn, um die Wassermühle für einen Kunden zu begutachten. "Uns hat das hier sofort gefallen. Der große Hof, das Gelände", erinnert sich Anne-Marion Pothaar. "Da haben wir es einfach selber gekauft."

Nun schmücken den Hof Lampen aus Ägypten, in der Backstube kommt das Wasser aus französischen Hähnen, die lange Tafel im Speisesaal wurde eigens angefertigt. Diese bunte Mischung ist typisch für die beiden Mühlenbesitzer: Wijnand Krabman ist eigentlich Regisseur, Pothaar war auf der Modefachschule. Beide haben schon als Grafiker, Makler, Autor oder Dekorateur gearbeitet, in den Niederlanden und Belgien gelebt. Die Eifel ist für sie trotzdem etwas Besonderes: "Es ist so schön ruhig hier. Und die Menschen sind neugierig, fast jeden Tag kommt einer gucken. Da mussten wir uns zwar erst dran gewöhnen, aber jetzt finden wir das toll", schwärmt die 49-Jährige.

Fast 300 000 Euro haben die beiden investiert. Die alte Struktur der Räume sollte erhalten bleiben, doch für den Gästebetrieb gab es jede Menge Auflagen. "Die Stromleitungen mussten komplett erneuert werden, die Küche von oben bis unten gefliest werden. Gerade mussten wir Brandschutzmelder für 5000 Euro einbauen lassen", erklärt Wijnand Krabman mit einem nachsichtigen Lächeln. "Das sind die deutschen Behörden. Aber sie sind uns bei vielem auch entgegengekommen."

Neben Brotbackkursen und Kunst-Workshops soll auch das kleine Bistro mit Terrasse die Besucher anlocken. Für Kinder gibt es ein Spielhaus, einen Schmetterlingsgarten und zwei Esel, die zum Picknick ausgeführt werden dürfen. Auf Angler wartet ein Weiher mit Forellen und Karpfen. "Und einmal im Monat soll es Events geben", plant Anne-Marion. "Im Juni zum Beispiel ein Dinner mit Theatervorführung. " Doch zuerst steht der Deutsche Mühlentag ins Haus.

Öffnungszeiten: Juni bis September täglich von 9 bis 22 Uhr. Info: www.densbornerwassermuehle.de.Programm Sonntag, 23. Mai: Traktoren-Treffen. Montag, 24. Mai: Mühlentag mit Besichtigung der Mühle und Workshops wie Getreidemahlen und Brotbacken Gartenfest und Verkostung von Produkten aus der Region