Infrastruktur Noch Fragezeichen bei neuem Wohnprojekt

Gerolstein · Privater Investor plant ein kleines Baugebiet in Richtung Roth. Anleger finden das gar nicht so toll. Die Stadt sieht Klärungsbedarf.

 Auf dieser Kuppe sollen zehn bis elf Einfamilienhäuser entstehen: Ein privater Investor plant ein kleines Baugebiet in Gerolstein in Richtung Roth. Noch sind dazu aber einige Fragen zu klären.

Auf dieser Kuppe sollen zehn bis elf Einfamilienhäuser entstehen: Ein privater Investor plant ein kleines Baugebiet in Gerolstein in Richtung Roth. Noch sind dazu aber einige Fragen zu klären.

Foto: Mario Hübner

Ein eigenes Domizil sowie Baugrundstücke für zehn weitere Einfamilienhäuser. So sieht die Planung aus, die ein privater Investor für das Areal direkt hinter der Dekra-Akademie in Richtung Roth auf eigene Kosten hat erstellen und im Bauausschuss der Stadt Gerolstein beraten lassen.

So abgeschlossen, wie die Planung aussieht, ist das Vorhaben allerdings noch nicht. Erstens missfällt etlichen Anwohnern im angrenzenden Baugebiet Gerolstein-Nord die Planung – vor allem wegen der befürchteten zunehmenden Verkehrsbelastung. Daher kamen etliche von ihnen in den Bauausschuss, und eine Anwohnerin brachte es auf den Punkt: „Ja genau, deswegen sind wir hier.“

Weitere Diskussionen zwischen den Anwohnern, der Verwaltung, dem Planer und den Stadtpolitikern gab es aber nicht, da das in der Ausschusssitzung formal nicht zulässig ist.

Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) betonte aber: „Wir werden demnächst eine eigene Anwohnerversammlung machen, bei der alle Fragen diskutiert werden.“ Einige Ausschussmitglieder ließen aber bereits durchblicken, dass sie eine generelle Ablehnung von Wohnraum an dieser Stelle nicht nachvollziehen könnten.

So sagte beispielsweise Markus Hetzius, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender: „Wir sprechen hier über zehn, elf Wohnhäuser. Das ist doch kein Problem. Etwas ganz anderes wäre es in Sachen Geräuschbelästigung, wenn sich dort ein oder zwei Gewerbetreibende ansiedeln würden, was ja durchaus möglich wäre.“

In die gleiche Kerbe schlug der SPD-Fraktionsvorsitzende Uwe Schneider, und auch Grünen-Sprecher Tim Steen meinte: „Ich verstehe ja, dass sich die Anwohner nicht wünschen, dass in ihrer Nachbarschaft noch gebaut wird. Aber der Flächennutzungsplan sagt ja ganz klar aus, dass man an dieser Stelle mit etwas zu rechnen hatte. Überrascht darf da eigentlich niemand sein.“

Zweitens hat auch der Bauausschuss selbst noch viele Fragen, die zunächst geklärt werden müssen. Auf den Einwand von Volker Simon (CDU), dass in 200 bis 300 Metern Entfernung in Richtung Roth eine Schießanlage sei, soll nun noch ein Schall-Gutachten erstellt werden. Denn das hat der Planer des Investors bislang nicht bedacht.

Zudem sollen Lage und Dimension der Zufahrt zum geplanten Baugebiet von der K 33 zwischen Gerolstein und Roth nochmals in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität geprüft werden. Und inzwischen ist nach Auskunft der Verwaltung klar: Der zuständige Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein stimmt einer zusätzlichen direkten Anbindung des zukünftigen Baugebiets an die K 33 außerhalb der Ortsdurchfahrt nicht zu. Begründung: Das Areal ist bereits „sehr gut und verkehrsgerecht an das übergeordnete Straßennetz angebunden“ – und zwar über das bereits bestehende Baugebiet Gerolstein-Nord. Laut Erstem Beigeordneten Klaus Jansen biete das Areal ringsum der neuen geplanten Baustellen weitere Ansiedlungsmöglichkeiten. Oder wie es FWG-Sprecher Heinz Weber formulierte: „In Gerolstein sind Bauflächen rar. Daher müssen wir jetzt schon genau überlegen, was wo in den nächsten 20 bis 30 Jahren hinkommen soll. Da kommt es jetzt bestimmt nicht auf ein paar Wochen an.“

In der nächsten Bauausschusssitzung, die bereits diese Woche ist, steht das Thema nochmals auf der Tagesordnung. Die Verwaltung schlägt vor,  den Bebauungsplan für das neue Baugebiet aufzustellen.

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