Schon lange ein Dorn im Auge

Stockende Planung: Die Entschärfung der gefährlichen Einmündung der Schauerbachstraße in die B 410 kurz vor Lissingen, wo auch der Fußgängerweg die Bundesstraße kreuzt, kommt weiterhin nicht voran. Alles steht und fällt mit der Entwidmung der Bahntrasse Gerolstein-Prüm, die den raschen Abrisss der Bahnbrücke im Gefahrenbereich und dem Komplettumbau der Einmündung mit sich bringen würde.

 Die Einmündung der Schauerbachstraße in die B 410 bei Lissingen stellt ebenfalls einen Gefahrenpunkt dar, da es auf der viel befahrenen Bundesstraße keine Linksabbiegespur gibt. TV-Foto: Mario Hübner

Die Einmündung der Schauerbachstraße in die B 410 bei Lissingen stellt ebenfalls einen Gefahrenpunkt dar, da es auf der viel befahrenen Bundesstraße keine Linksabbiegespur gibt. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. "Die Pläne liegen seit gut viereinhalb Jahren in unserer Schublade. Sobald die Bahntrasse entwidmet wäre, könnten wir mit der Detailplanung beginnen. Wäre heute der Startschuss, wäre die Baumaßnahme bis Herbst 2011 fertiggestellt." Mit diesen Worten beschreibt Helmut Bell vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein den Stand der Planungen. Ginge es nach dem LBM, wäre das Vorhaben bereits in die Tat umgesetzt, "denn dieser Gefahrenpunkt ist uns schon lange ein Dorn im Auge", sagt Bell.

In der Tat stellt der Einmündungsbereich eine Gefahrenstelle dar. Erstens ist es zu Stoßzeiten schwierig, von Müllenborn kommend nach links in die viel befahrene Bundesstraße in Richtung Gerolstein einzubiegen, zweitens ist auch das Abbiegen von der Bundesstraße aus Richtung Lissingen nach Müllenborn nicht optimal gelöst, da es keine Linksabbiegespur gibt. Dafür ist unter der Bahnbrücke derzeit zu wenig Platz. Die Folge: Abbieger verursachen Rückstaus, die Gefahr von Auffahrunfällen steigt.

Würden die LBM-Pläne verwirklicht, würde zunächst die Bahnbrücke abgerissen. Dann würde die Einmündung der Schauerbachstraße (K 32) in die B410 geschlossen. Dafür wurde die Straße auf Höhe des Bahndamms an die Lissinger Straße angebunden. Da die Stadt darüberhinaus plant, im dortigen Bereich eine zweite Zufahrt zum Baugebiet in Lissingen zu schaffen, sind laut Bell entweder eine Kreuzung oder auch ein Kreisverkehr auf dem jetzigen Brückenkopf denkbar.

Radweg ja, Bahnstrecke nein



Die Situation für die Fußgänger würde durch mehrere Maßnahmen verbessert: Auf der Bundesstraße würde an der Stelle eine Überquerungshilfe installiert, wo der Fußweg entlang der Kyll von der Gerolsteiner Einkaufsmeile auf Sarresdorf in die Bundesstraße mündet. Auf der anderen Straßenseite würde ein weiterer Fahrbahnteiler, und zwar auf der neuen L 24, den Passanten das Leben erleichtern.

Die Kosten für diese Variante - ausgenommen der städtischen Zufahrtsstraße zum Baugebiet - schätzt Bell auf rund 400 000 Euro. Kommt es nicht dazu, weil die Bahnstrecke erhalten werden soll, muss laut Bell trotzdem etwas geschehen, um die Gefahrenstelle zu entschärfen. Das wäre aber wesentlich aufwendiger und teurer, weil nach Worten des Planers dann drei bis zu 5,50 Meter hohe Stützmauern gebaut, die Bahnbrücke erneuert und vergrößert sowie die Bundesstraße verbreitert werden müsste. Kostenpunkt: rund zwei Millionen Euro.

Auf die Frage, weshalb es in dieser Frage nicht voran geht, sagte Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU): "Wir warten seit gut einem Jahr auf eine Antwort der Bahn. Es gibt Signale, dass sie bald kommen. Dann kann das Vorhaben in Angriff genommen werden."

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