Hobby „Das war mal mein geliebter Hosenanzug“

Pelm/Gerolstein-Lissingen · Seit 35 Jahren ist Patchwork die Passion von Thea Merkelbach aus Pelm. Nun zeigt sie anlässlich ihres 80. Geburtstages in der Lissinger Oberburg ihre Werkstücke unter dem Titel „Stoffe meines Lebens“.

 Probe-Präsentation auf der Lissinger Oberburg: Thea Merkelbach zeigt demnächst in einer Patchwork-Ausstellung ihr Schaffen aus 35 Jahren.

Probe-Präsentation auf der Lissinger Oberburg: Thea Merkelbach zeigt demnächst in einer Patchwork-Ausstellung ihr Schaffen aus 35 Jahren.

Foto: Brigitte Bettscheider

Als Thea Merkelbach dem Trierischen Volksfreund ihr Ausstellungsprojekt bei sich zuhause vorstellt, beginnt der Rundgang in der Garage. „Ihn habe ich bei jedem Ein- und Ausstieg vor Augen“, sagt die pensionierte Lehrerin und deutet auf einen Wandbehang aus zwei Dutzend Stoffbildern. Neuntklässler der damaligen Gerolsteiner Hauptschule hatten sie ihr im Juni 1999 zum Abschied aus dem Dienst geschenkt, sie selbst hatte die Bilder zu einem Ganzen zusammengefügt.

Im Treppenhaus erläutert sie zwei weitere Wandbehänge: Der Eine ist ihrem Lieblingsthema „Monogramme“ gewidmet, der andere dokumentiert in Fotografien und Briefen ein Stück Familiengeschichte der aus Jünkerath-Glaadt stammenden und seit 1975 mit ihrer Familie (zu der inzwischen drei Enkelkinder gehören) in Pelm lebenden Textilkünstlerin.

    Wie viele Decken und Wandbilder, wie viele Taschen und Täschchen, Türvorhänge und Polsterbezüge sie in den zurückliegenden 35 Jahren gefertigt hat, weiß Thea Merkelbach nicht genau zu sagen. Doch werden allein 40 große Exemplare und ebenso viele kleine Teile in der Ausstellung in der Oberburg in Lissingen zu sehen sein (siehe Info).

Darunter ein Leuchtturm-Quilt, ein Vier-Jahreszeiten-Wandbehang und eine Harry-Potter-Decke, ehemals Geschenke für ihre Nichte und für einen ihrer Enkel, nun von ihnen für die Zeit der Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Im Parterre des Pelmer Wohnhauses befindet sich ein eigenes Stoffzimmer. Und in dem Raum, in dem ihre drei Kinder früher Tischtennis gespielt haben, liegen jetzt Berge von Decken, stehen Behältnisse mit Zubehör, hängen Wandbilder. „Wir Patchworker sind die geborenen Resteverwerter“, erklärt Thea Merkelbach.

   Die Motive (Flaggen aus aller Herren Länder, Insekten, Blumen, Sprüche, Monogramme, Fotos, Briefe) sind ebenso vielfältig wie die Materialien (Herrenhemden, Kittelschürzen, T-Shirts, Jeanshosen, Bettwäsche, Geschirrtücher, Mehlsäcke, Knöpfe, Bordüren). „Das war mal mein geliebter Hosenanzug“, sagt Thea Merkelbach lachend – „nun ist es eine Umhängetasche.“

   Ergänzt wird die Ausstellung um historische Literatur über das Handarbeiten und um Teile aus ihren Sammlungen von Klipsen, Spitzen, Schablonen, Schnallen und Sonstigem. Wer möchte, kann eine 100 Jahre alte Nähmaschine ausprobieren und aus Perlen und Seidengarnröllchen Schmuck herstellen.

 Probe-Präsentation auf der Lissinger Oberburg: Thea Merkelbach zeigt demnächst in einer Patchwork-Ausstellung ihr Schaffen aus 35 Jahren. Foto: Brigitte Bettscheider

Probe-Präsentation auf der Lissinger Oberburg: Thea Merkelbach zeigt demnächst in einer Patchwork-Ausstellung ihr Schaffen aus 35 Jahren. Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider

   „Ich bin dankbar und glücklich, dass ich meine Ausstellung in der Burg von Christian Engels zeigen kann“, sagt Thea Merkelbach. Damit geht ein großer Wunsch zu ihrem 80. Geburtstag in Erfüllung, den sie am 17. August gefeiert hat.

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