Wirtschaft Durstig auf Erfolg: Beim Brunnen jagt ein Projekt das Nächste

Gerolstein · Neue Hallen, neue Abfüllanlagen, neue Technik: Seit der Krise 2009 hat der Gerolsteiner Brunnen fast 100 Millionen Euro in der Standort investiert.

 Seit Jahren auf Wachstumskurs: der Gerolsteiner Brunnen, der massiv in seinen Standort investiert.

Seit Jahren auf Wachstumskurs: der Gerolsteiner Brunnen, der massiv in seinen Standort investiert.

Foto: TV/Gerolsteiner Brunnen

Luft holen, einen kräftigen Schluck Mineralwasser trinken und weiter ranklotzen: In diesem Takt wird seit nunmehr zehn Jahren beim Gerolsteiner Brunnen gearbeitet. Dass es sich um eine außergewöhnliche Phase in der 130-jährigen Geschichte des Mineralbrunnens dreht, ist dadurch zu erahnen, dass am Standort im Gewerbegebiet in Gerolstein-Bewingen eigentlich dauerhaft Baukräne stehen und sich drehen. Wie groß das Ausmaß der Investitionen seit dem Krisenjahr 2009 ist, als nach andauerndem Absatzrückgang Massenentlassungen und eine Ausgliederung etlicher Abteilungen des Unternehmens drohten (doch unter großen Anstrengungen und auch mit Kündigungen und Stellenstreichungen letztlich abgewendet wurden), sagt Technik-Geschäftsführer Ulrich Rust: „Seit 2009 haben wir Investitionen im fast dreistelligen Millionenbereich getätigt.“ Also annähernd 100 Millionen Euro! Eingerechnet sind da bereits die Investitionen, die 2019 noch realisiert werden, wie die Erweiterung zusätzlicher Regallagerkapazitäten und der Bau und die Inbetriebnahme einer neuen Produktionsstraße für Getränke in Einwegflaschen – als Ersatz für die gute alte Anlage 4.

Wichtig sei, dass sich das Unternehmen weiterentwickle und dass die Gesellschafter das Vertrauen in Mitarbeiter, Management und Unternehmen hätten und so weiter bereit seien, zu investieren, sagt Rust.

In diesem Zusammenhang bricht er auch eine Lanze für die Mitarbeiter (derzeit 808 Mitarbeiter, davon 51 Auszubildende): „Wir haben ein tolles Team, dass flexibel ist und auch Mehrarbeit nicht scheut. Wenn es darauf ankommt, stehen alle ihren Mann oder ihre Frau!“

Aufgrund dieser Gegebenheiten – Vertrauen durch die Gesellschafter, leistungsfähige Mannschaft sowie der gute Ruf der Marke – ist Rust auch um die Zukunft nicht bang: „Wir sind wirklich zuversichtlich, dass wir weiterhin so erfolgreich sein werden.“

Als Grund für die Trendwende und die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung seit 2009 sieht der Technik-Geschäftsführer die strategische Neuausrichtung des Unternehmens mit einer Rückbesinnung und Fokussierung auf das Kernprodukt Mineralwasser und eine massive Marketingoffensive, die die Qualität des Gerolsteiner Mineralwassers herausstellt. „Wir haben den erwarteten Erfolg eingefahren: Die Konsumenten haben verstanden, dass unser Mineralwasser einzigartig und seinen Preis wert ist“, sagt Rust.

 Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier kontrolliert Mitarbeiter Kevin Junk abgefüllte Flaschen der neuen Produktionslinie. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier kontrolliert Mitarbeiter Kevin Junk abgefüllte Flaschen der neuen Produktionslinie. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Foto: Mario Hübner
 Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier kontrolliert Mitarbeiter Kevin Junk abgefüllte Flaschen der neuen Produktionslinie. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier kontrolliert Mitarbeiter Kevin Junk abgefüllte Flaschen der neuen Produktionslinie. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Foto: Mario Hübner
 Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier kontrolliert Mitarbeiter Fabian Krones Glasflaschen. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier kontrolliert Mitarbeiter Fabian Krones Glasflaschen. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Foto: Mario Hübner
 Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier gehen zwei Mitarbeiter an der neuen Produktionshalle vorbei. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Beim Gerolsteiner Brunnen läuft´s. Hier gehen zwei Mitarbeiter an der neuen Produktionshalle vorbei. Das Unternehmen hat in den vergangenen zehn Jahren fast 100 Millionen Euro in neue Technik sowie Lagerhallen investiert – und es wird weiter gebaut.

Foto: Mario Hübner

Der Erfolg (2015 stieg der Absatz auf 7,5 Millionen Hektoliter – also 750 Millionen Liter) setzt das Unternehmen aber auch unter Zugzwang: Sowohl die Produktionslinien (Einweg und Mehrweg, Glas und PET) als auch die Lagerkapazitäten sind an ihre Grenzen gelangt. Deswegen sind alleine 2017 vier Großvorhaben realisiert worden: Als erstes zu nennen ist der Bau einer neuen Abfüllhalle in gerade einmal neun Monaten. Sie ist mit 8500 Quadratmetern Grundfläche und zwölf Metern Höhe die größte Halle am Standort und beherbergt eine neue Produktionslinie für Glas-Mehrweg-Flaschen. Kapazität: 38 000 der 0,7-Liter-Standardflaschen sowie 23 000 der Ein-Liter-Flaschen pro Stunde. Derzeit wird die Anlage aber noch mit geringeren Stückzahlen „eingefahren“. Zweitens wurde eine neue Anlage für Einweg-Flaschen in Betrieb genommen, drittens ein neue LKW-Parkplatz mit 40 Stellplätzen gebaut, damit die LKW bedarfsgerecht abgefertigt werden können und keiner auf dem Betriebsgelände parkt, was eine effektive Abwicklung behindern kann. Und viertens wurde ebenfalls in nur sechs Monaten eine neue Lagerhalle gebaut, die dieser Tage in Betrieb genommen wird. Rust sagt: „Eine Halle bauen, parallel eine neue Anlage aufbauen und in Betrieb nehmen sowie die nächste Halle schon im Blick: Die Projektdichte ist derzeit sehr hoch.“ Und dabei muss das Tagesgeschäft unvermindert weiterlaufen. Was sich nach Aktionismus anhört, folgt jedoch nach Angaben der Geschäftsführung einem „Masterplan, den wir seit 2009 verfolgen – nur, dass wir bei der Realisierung unseres Konzeptes drei bis vier Jahre früher dran sind“. Bedeutende Investitionen seit 2009 waren darüber hinaus: der Bau eines Regallagers für 18 500 Paletten (insgesamt 9,25 Millionen Einweg-Flaschen), die Inbetriebnahme einer Doppel-Glas-Mehrweg-Abfüllanlage für  20 Millionen Euro, die Digitalisierung der  Abfertigung sowie der Bau einer Vollgut-Ladehalle, deren Kapazität aber  ebenfalls erschöpft ist.

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