Militär Gerolsteiner Soldaten seit 25 Jahren in den Krisengebieten der Welt im Einsatz

Gerolstein · Gerolsteiner Fernmelde- und IT-Soldaten blicken bei Festakt auf ein Vierteljahrhundert Auslandseinsätze der Bundeswehr zurück. Alle von ihnen kamen körperlich unversehrt zurück, doch nicht alle haben es auch verkraftet.

 Soldaten aus Gerolstein nehmen seit 25 Jahren, also von Anfang an, an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil. Rund 100 Angehörige haben dem feierlichen Appell dazu und dem darin eingebetteten Gelöbnis von 39 Rekruten in der Eifelkaserne beigewohnt –und eifrig Bilder und Videos gemacht.

Soldaten aus Gerolstein nehmen seit 25 Jahren, also von Anfang an, an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil. Rund 100 Angehörige haben dem feierlichen Appell dazu und dem darin eingebetteten Gelöbnis von 39 Rekruten in der Eifelkaserne beigewohnt –und eifrig Bilder und Videos gemacht.

Foto: TV/Mario Hübner

Innehalten, zurückblicken, aufatmen, feiern – und dann wieder auf die Aufgaben konzentrieren: Die Gerolsteiner Kommunikation-Spezialisten des IT-Bataillons 281, früher Fernmelder, sind seit einem Vierteljahrhundert an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt, also von Anfang an. Die Einsatzbeteiligungen reichten von Somalia (1993), Bosnien (1996) und dem Kosovo (1998) über Afghanistan (erstmals 2002) bis hin zu Mali (2013), dem Irak (2015) und Jordanien (2016). Das wurde mit einem feierlichen Appell, in den zudem ein Gelöbnis von 39 Rekruten eingebunden wurde, gefeiert.

Oberstleutnant Christian Sohns, Kommandeur des Gerolsteiner IT-Bataillons 281, begründete das so: „Ich halte es für geboten, diese Einsatzbereitschaft der Gerolsteiner Soldaten zu würdigen.“

 Soldaten aus Gerolstein nehmen seit 25 Jahren, also von Anfang an, an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil.

Soldaten aus Gerolstein nehmen seit 25 Jahren, also von Anfang an, an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr teil.

Foto: TV/Mario Hübner

In Zahlen ausgedrückt: Seit 1993 haben rund 1900 Soldaten des Standorts Gerolstein mehr als 240 000 Einsatztage in 20 Ländern (oder besser: Krisenregionen) der Welt verbracht. Durchschnittlich waren in den vergangenen Jahren rund 100 Gerolsteiner Soldaten pro Jahr im Auslandseinsatz. Und das wird auch die nächsten Jahre noch so sein, wie Sohns sagte.

 Rund 100 Angehörige haben dem feierlichen Appell zu 25 Jahren Auslandseinsätzen und dem darin eingebetteten Gelöbnis von 39 Rekruten in der Eifelkaserne beigewohnt - und eifrig Bilder und Videos gemacht.

Rund 100 Angehörige haben dem feierlichen Appell zu 25 Jahren Auslandseinsätzen und dem darin eingebetteten Gelöbnis von 39 Rekruten in der Eifelkaserne beigewohnt - und eifrig Bilder und Videos gemacht.

Foto: TV/Mario Hübner

Derzeit befinden sich 39 Soldaten aus der Eifelkaserne in Afghanistan, 14 weitere stehen kurz vor dem Abflug nach Mali in Afrika, Dutzende sind gerade erst wieder in die Heimat zurückgekehrt.

Zu ihnen zählt die 28-jährige Sabrina Weirich, ihres Zeichens Hauptmann, Frau Hauptmann, um es exakt auszudrücken. Die Bilanz ihres ersten Auslandseinsatzes: „Es lief alles gut, ich war mit einem prima Team vor Ort.“ Auch die Wiedereingewöhnung in der Heimat habe relativ schnell und reibungslos geklappt. „Meine Familie und meine Freunde haben mich gut aufgenommen“, sagte die ledige 28-Jährige. Auf die Frage, wie es sei, wenn eine Frau eine 150 Soldaten umfassende Kompanie führe, was in der Bundeswehr immer noch die Ausnahme ist, sagte sie soldatisch knapp: „Läuft!“

Bataillonskommandeur Sohns betonte bei seinem Rückblick auf ein Vierteljahrhundert Auslandseinsätze: „Alle unsere Soldaten sind glücklicherweise körperlich gesund heimgekehrt.“ Er formulierte das bewusst so, weil er nicht verhehlen wollte, dass eine „zweistellige Zahl von ihnen durch den Einsatz eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten hat“. In schonungsloser Offenheit sagte der Kommandeur vor den angetretenen Soldaten, den Rekruten (die gleich noch ihren Eid ablegen werden, Deutschland zu dienen), deren rund 100 Angehörigen sowie einem Dutzend geladener Gästen: „Für diese Kameraden und ihre Familien wird das Leben nie mehr das Gleiche wie zuvor.“

In seinen Worten spiegelte sich aber nicht nur diese Offenheit, die frei von der üblichen schönfärberischen Militärrhetorik war, sondern auch Dank und Anerkennung für die Leistungen der Soldaten: „Ich bin stolz auf die Männer und Frauen des Bataillons. Sie machen seit vielen Jahren eine klasse Arbeit.“

In die gleiche Kerbe schlug der Festredner und CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder. Er betonte, dass jeder militärische Einsatz bestmögliche Kommunikation benötige, und deshalb das Gerolsteiner Bataillon in besonderem Maße gefordert sei. Oder – in Anspielung auf die Fähigkeiten der IT-Spezialisten – anders formuliert: „Ohne die Soldaten aus Gerolstein sind die anderen Kameraden im Einsatz blind, taub und sprachlos.“

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