Sperrholz-Provisorium hat ausgedient

Daun-Rengen · Für die Rengener geht mit ihrem neuen/gebrauchten Altar ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

 Pfarrer Ludwig Hoffmann (hinten rechts) und Dirigent Josef Schäfer (hinten links) ehrten beim Kirchenchor-Jubiläum Sänger für langjährige Mitgliedschaft: (vorne von links) Oswald Müller, Helmut Johannes, Klara Römer und Rita Schäfer; es fehlt Maria Johannes. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Pfarrer Ludwig Hoffmann (hinten rechts) und Dirigent Josef Schäfer (hinten links) ehrten beim Kirchenchor-Jubiläum Sänger für langjährige Mitgliedschaft: (vorne von links) Oswald Müller, Helmut Johannes, Klara Römer und Rita Schäfer; es fehlt Maria Johannes. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun-Rengen (bb) Darauf haben die Rengener lange gewartet: Als 1993 nach der Renovierung der 1904 geweihten Kirche das Geld alle war und sie sich nur ein Sperrholz-Provisorium als Zelebrationsaltar leisten konnten, beschlossen sie, für einen "richtigen" Altar zu sparen. Und der fand sich in der Nachbarschaft: In der Kirche des Dauner Ortsteils steht nun der Altar der mitterweile abgerissenen Thomas-Morus-Kirche.
Das sechs Tonnen schwere Gebilde aus hellem Kalkstein war im Mai in einer aufwändigen Prozedur in die Rengener Kirche umgesetzt (der Trierische Volksfreund berichtete) und an Pfingsten in Dienst genommen worden.
"Wir feiern mit dem neuen, gebrauchten Altar auch die Freude über das Ende eines Jahrzehnte währenden Provisoriums", sagte Pfarrer Ludwig Hoffmann mit Blick auf den bisherigen Altartisch aus Sperrholz. Und er lobte die Rengener Pfarrangehörigen für ihre Geduld und ihre Spendenbereitschaft. Denn nur so sei es letztlich zur Umsetzung des Altars aus Daun gekommen. Der Kirchenchor des Dauner Stadtteils ist 1942 gegründet worden, mitten im Zweiten Weltkrieg, also in einer schwierigen Zeit für Menschen, die zu ihrem Glauben standen und ihn öffentlich bekundeten. Der damalige Dauner Kaplan Karl Pfeiffer war der Initiator und Dirigent, unterstützt von Josef Willems aus Rengen. Von 1945 bis 1965 leitete der Lehrer Paul Quabeck den Kirchenchor. Auf ihn folgte 40 Jahre lang Erich Willems. Seit 2005 ist Josef Schäfer der Dirigent. Heute hat der Chor noch 18 Mitglieder - "braucht also unbedingt Nachwuchs", warb Pfarrer Hoffmann.
Der Gesang eines Kirchenchores erfreue und gehe unter die Haut gleichermaßen, sagte er. Seit 75 Jahren hätten Menschen sich vom Gesang und der Gemeinschaft anziehen lassen, erklärte er.
Und ehrte aus den Reihen des Chores: Maria Johannes und Klara Römer für ihre Mitgliedschaft seit 65 Jahren, Helmut Johannes für 55 Jahre, Rita Schäfer für 25 Jahre und Oswald Müller für zehn Jahre. Rengens Ortsvorsteher Winfried Schäfer sagte, dass der Kirchenchor Heimat im positiven Sinne bedeute. Er dankte für Arbeit, Zeit, Engagement und die hohe Qualität.

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