Seit Jahren bemüht sich der SV Gerolstein mit seiner ruhmreichen Leichtathletikabteilung erfolglos, die marode Aschenlaufbahn in eine moderne Tartanbahn umbauen zu lassen. Doch die SV-Verantwortlichen wurden immer wieder vertröstet. Die Stadt hatte stets andere Projekte bevorzugt. In jüngster Vergangenheit scheiterte das Vorhaben daran, dass die Stadt als Eigentümerin zudem nicht genügend Geld hatte, um es alleine zu realisieren. Alle Annäherungsversuche an die finanziell solidere VG scheiterten jedoch bislang. Die Idee war, der VG das Areal zu übertragen, damit sie die Trägerschaft für den Umbau übernimmt und auch die Zuschüsse anfordert. Doch der ehemalige Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) und VG-Chef Matthias Pauly (CDU) kamen auf keinen gemeinsamen Nenner. May warf Pauly daraufhin "Verzögerungstaktik" und "Blockade" vor, Pauly konterte, dass erst noch wichtige Fragen zu beantworten seien (der TV berichtete).

Nun scheinen alle Fragen beantwortet zu sein. Nach ausführlicher Beratung im Ausschuss hat nun der Stadtrat von Gerolstein die Eigentumsübertragung an die VG zum 1. Januar 2017 einstimmig beschlossen und in einem detaillierten Vertrag festgelegt, welche Rechte und Pflichten Stadt und VG jeweils haben (siehe Extra). Nach Worten des Gerolsteiner Büroleiters Hans-Josef Hunz befürwortet die Kommunalaufsicht die Eigentumsübertragung und die Investitionen durch die klamme Stadt. Er sagte: "Wir haben mündlich dazu eine positive Stellungnahme." Vorgesehen ist, dass die marode Tennenbahn in eine moderne Tartananlage rund um den Rasenplatz umgewandelt wird und die Felder hinter den beiden Toren mit Tartanbelag versehen sowie mit neuer Weitsprunganlage und Kugelstoßring bestückt werden. Die Anlage sollen dann sowohl die Sportler des SV Gerolstein und anderer Vereine des Gerolsteiner Landes als auch die Schüler der umliegenden Schulen nutzen. Genau wie in Hillesheim, wo 2010 der Hartplatz zur zentralen Sportanlage für die dortige VG umgebaut wurde - samt Kunstrasenplatz, Tartanbahn und Kleinsportfeldern.Extra

Kosten: Veranschlagt sind Investitionskosten von rund 580 000 Euro: Herstellung der Laufbahn und der Leichtathletikanlagen hinter den beiden Toren (mit integriertem Kleinspielfeld für Volley-, Basket- und Handball) für rund 445 000 Euro, 67 000 Euro Planungskosten, Erneuerung der Zaunanlage (26 000 Euro) sowie Umstellung der Flutlichtanlage auf LED-Technik (40 000 Euro). Aufteilung: Bei Gesamtkosten von 580 000 Euro wird mit einer 40-prozentigen Landeszuweisung (232 000 Euro) gerechnet. Den kommunalen Anteil von 348 000 Euro teilen sich Stadt und VG zur Hälfte (je 174 000 Euro). Zeitplan: Sommer 2016: Aufstellung der kreisweiten Prioritätenliste durch den Kreis-Sportstättenbeirat bzw. den Jugendhilfeausschuss bis 15. November 2016: formeller Zuschussantrag für priorisierte Maßnahmen. Frühjahr 2017: Bewilligung. Sommer 2017: Ausschreibung, Auftragsvergabe und Baubeginn. Herbst 2017: Fertigstellung mh