Straßen ohne Schlaglöcher, Bach ohne Beton

Gerolstein · Straßensanierungen, neue Heizungen, ein Häcksler: Es tut sich was in der Stadt Gerolstein und seinen Stadtteilen. Der Bauausschuss hat gleich eine Reihe von Aufträgen im Gesamtwert von 134 000 Euro vergeben.

Gerolstein. Seit Wochen und Monaten ist in Gerolstein der millionenschwere Umbau der Kyll (Projekt "Stadt im Fluss") das bestimmende Thema. Doch auch in anderen Ecken der Kernstadt und den Stadtteilen tut sich etwas.
Und künftig noch ein wenig mehr, denn der Bauausschuss der Stadt Gerolstein hat nun eine Reihe von Aufträgen im Gesamtwert von 134 000 Euro vergeben. Da es sich teilweise um Planungsleistungen handelt, stecken zum Teil finanziell noch deutlich umfangreichere Vorhaben dahinter. Hier ein Überblick:

Renaturierung Peschenbach: Ebenso wie die Kyll soll auch der Peschenbach - dank 90-prozentiger Förderung durch das Land im Rahmen des Programms Blau plus - renaturiert werden. Zentrales Teilstück und auch der problematische Abschnitt ist das Areal der ehemaligen Drahtfabrik am Auberg. Dort fließt der Bach in Rohren teilweise unter den Gebäuden hindurch. Die Stadt will diese ohnehin abreißen lassen, damit dort Platz für neue Wohnungen entstehen kann. Zudem muss der Boden auf Verunreinigungen der dort tätigen Drahtindustrie untersucht und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Zwar gab es in der Vergangenheit bereits Untersuchungen, diese müssen aber aktualisiert werden. Doch das ist bereits veranlasst worden: "Die Bodenproben sind beauftragt", sagt der stellvertretende Leiter des Bauamts Gerolstein, Winfried Schegner. Dem Vorschlag der Verwaltung, das Ingenieurbüro Reihsner, das auch den Kyllumbau plant, mit der Erstellung einer Konzeptstudie für mehrere Tausend Euro zu beauftragen, kam der Ausschuss aber nicht nach.
Vielmehr entsprach er mehrheitlich dem Antrag von Tim Steen (Grüne). Der hatte daran erinnert, dass man in Gerolstein nicht immer einverstanden war mit den Leistungen des Büros Reihsner und hat deshalb gefordert: "Bevor wir einen Auftrag vergeben, sollten wir mindestens ein weiteres Angebot einholen. Ich möchte einen inhaltlichen Wettbewerb."
Im Haushalt der Stadt Gerolstein stehen für die Renaturierung des Peschenbachs samt Sanierung des Geländes der Drahtwarenfabrik allein für dieses Jahr 525 000 Euro zur Verfügung. Die Kalkulation ist nach Worten von Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz (CDU) wegen der noch ungeklärten Frage der Altlasten "derzeit noch sehr vage".

Neue Heizung für Kindergarten Alter Markt: Die Heizung des Kindergartens Alter Markt ist mehr als 30 Jahre alt. Um eine sachgerechte Beurteilung zu erhalten, was am besten zu tun sei, war ein Energieberater eingeschaltet worden. Das Ergebnis: Es soll eine neue Gas-Brennwertheizung eingebaut werden und die Erwärmung des Brauchwassers über Durchlauferhitzer erfolgen. Den Auftrag dafür erhält laut einstimmigem Beschluss des Bauausschusses die Firma Gebrüder Schelian aus Neroth. Sie war mit ihrem Angebot über knapp 11 000 Euro günstigste Bieterin.

Häcksler für den Bauhof: Der Bauhof der Stadt Gerolstein verfügt über einen Häcksler als Aufbaugerät für den Unimog. Dieses Gerät ist für die Grüngutpflege im innerstädtischen Bereich jedoch nicht geeignet, weil man mit dem Unimog nicht überall hinkommt. Daher wurde der Heckenschnitt bislang im innerstädtischen Bereich zusammengetragen, auf ein städtisches Fahrzeug geladen, im Außenbereich gelagert und dann mit dem bisherigen Häcksler zerkleinert. Das ist laut Verwaltung zu aufwendig und zu teuer. Der Ausschuss beschloss daher einstimmig, einen mobilen Häcksler anzuschaffen. Den Zuschlag bekommt die Firma Hoffmann aus Gerolstein-Roth, die mit ihrem Angebot über 9 600 Euro günstigste Bieterin war.

Sanierung Stadtstraßen: In Gerolstein sind etliche Stadtstraßen sanierungsbedürftig. In der Kernstadt handelt es sich um die Digionstraße, die Alois-Schneider-Straße, die Bahnhofstraße, die Obere Marktstraße, die Larochestraße, die Bergstraße, die Zufahrt zum Parkplatz Waldfriedhof sowie die Straßen In den Weiden, Im Runnenwieschen und Am Brönnchen.
In Büscheich ist es die Straße In der Joch. Und auch der Kylltalradweg wird an zwei Stellen saniert: in Lissingen und an der Pfeilsmühle. Den Zuschlag für die Arbeiten erhält die Firma Backes Bau aus Stadtkyll. Mit ihrem Angebotspreis über gut 65 000 Euro war sie günstigste von vier Bieterinnen. Das zweitgünstigste Angebot lag bei knapp 79 000 Euro, das teuerste Angebot bei knapp 120 000 Euro.

Bushaltestellen in Sarresdorfer Straße: Seit 2013 wird darüber diskutiert, in diesem Jahr sollen sie endlich errichtet werden: die zwei Buswartehallen an der Berufsbildenden Schule in der Sarresdorfer Straße Kostenpunkt: rund 50 000 Euro. Nun hat der Bauausschuss Nägel mit Köpfen gemacht und den Auftrag für die Tiefbauarbeiten vergeben: an die Firma Thelen Bau aus Wallersheim. Sie war mit ihrem Angebot über gut 22 000 Euro günstigste von fünf Bieterinnen. Das zweitgünstigste Angebot lag bei 25 000 Euro, das teuerste Angebot bei 60 000 Euro.

Darüber hinaus wurde beschlossen, dass das Dorfgemeinschaftshaus in Oos eine neue Heizung bekommt (der TV berichtete), zudem wurde die Überprüfung der Bahnbrücke über der B 410 bei Lissingen (im Bereich der Abfahrt nach Müllenborn) zum Preis von 3430 Euro in Auftrag gegeben.

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