Infrastruktur Still ruht der See

Gerolstein-Müllenborn · Offensichtliche Abstimmungsprobleme zwischen Kreis- und Verbandsgemeindeverwaltung verzögern den Umbau des Gewässers in Müllenborn.

 Der Umbau des Stausees   verzögert sich weiter. Grund dafür ist, dass die wasserrechtliche Genehmigung der Kreisverwaltung  fehlt.

Der Umbau des Stausees   verzögert sich weiter. Grund dafür ist, dass die wasserrechtliche Genehmigung der Kreisverwaltung  fehlt.

Foto: Mario Hübner

Mit den Worten „es wäre toll, wenn es jetzt mal schnell gehen würde“, kommentierte Müllenborns Ortsvorsteherin Carola Korell die Ausführungen von Stadtspitze und Verwaltung zum aktuellen Sachstand des Umbaus vom Müllenborner Stausee in der jüngsten Sitzung des Gerolsteiner Bauausschusses.

Denn der hat sich erheblich verzögert. Oder wie es Ortsbeiratsmitglied Hermann-Josef Wirp (früher selbst einmal Abteilungsleiter im Gerolstein Rathaus) in Richtung der Bauamtsleitung sagte: „Man sollte jetzt endlich mal am Ball bleiben. In Müllenborn herrscht der Eindruck vor: Seit einem Jahr haben sich die Behörden im Kreis gedreht.“

Diesen Vorwurf nahm Gerolsteins Bauamtsleiter Carsten Schneider auf und betonte: „Ich kann Ihnen versichern, dass wir am Ball bleiben. Die vergangenen drei Wochen haben wir wöchentlich nachgehört, wie es mit der Genehmigung aussieht.“ Verantwortlich für die Verzögerung machen Schneider und sein Stellvertreter Winfried Schegner hauptsächlich die Untere Wasserbehörde bei der Kreisverwaltung in Daun. Schegner sagte: „Die Verzögerung liegt teilweise an der Kreisverwaltung.“ Denn erstens habe diese als Voraussetzung für die wasserrechtliche Genehmigung zum Umbau des Sees ein Naturschutz-Gutachten gefordert. Darin sollte auch der Fischbesatz im See analysiert werden.

Laut Schneider sei das seines Wissens nach weder üblich noch bekannt gewesen: „Es war uns nicht klar, dass für ein künstliches Gewässer ein Fachbeitrag Naturschutz vorgelegt werden muss.“ Immerhin sei auf Nachhaken dann nur eine verkürzte Form verlangt worden, da es sich ja auch nur um ein kleines Projekt handle. Laut Schegner dauere eine solche Untersuchung üblicherweise ein ganzes Kalenderjahr.

Wie gewünscht, so getan: Im Oktober 2017 hat Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz das geforderte Gutachten beauftragt, es liegt aber immer noch nicht vor. Schneider führt aus: „Wir haben bereits dreimal den Fischereibeauftragten des Kreises, der seit Januar .2017 im Amt ist, angeschrieben. Bis  heute haben wir  keine Antwort erhalten.“

Wir hoffen aber, dass uns der Fachbeitrag Naturschutz in den nächsten Wochen vorliegt und wir dann auch zeitnah mit der wasserrechtlichen Genehmigung rechnen können.“ Die Bauamtsspitze machte aber auch deutlich: „Ohne eine detaillierte Planung des Umbaus wird es eine solche Genehmigung nicht geben.“

Uwe Schneider, Fraktionsvorsitzender der SPD, die Aufklärung zum verzögerten Projekt gefordert hat, meinte: „Das war offenkundig ein Verwaltungsakt, der nicht funktioniert hat. Wir hoffen, dass es jetzt vorangeht.“ seine Fraktionskollegen Evi Linnerth machte sich ob der „wahnsinnigen Verzögerung“ Sorgen um die Förderung des Projekts, die mit 90 Prozent sehr hoch ausfällt.

Auf ihre Nachfrage meinte Bauamtsleiter Carsten Schneider: „Die 90-prozentige Förderung ist nicht in Gefahr. Das hat uns das Ministerium zugesichert.“

Die Ausschreibung für die Umbaumaßnahme soll sofort erfolgen, sobald der Bewilligungsbescheid vorliegt. Ein Umbau noch in diesem Jahr wird  durchaus noch als realistisch angesehen.

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