Verlagerung in die Eifel nie bereut

Die Densborner Firma CC Pharma, die reimportierte Medikamente vermarktet, stellt bis Jahresende weitere 60 Mitarbeiter ein. Damit ist die Belegschaft innerhalb von drei Jahren von 53 auf 200 Angestellte gestiegen. Fürs laufende Jahr wird der Rekordumsatz von 240 Millionen Euro erwartet.

Densborn. Im November 2006 bezog das Unternehmen das neue Werk im Densborner Gewerbegebiet und verlegte damit den Stammsitz von Grevenbroich in die Eifel. Firmenchef Klaus Wilhelm Gerke: "Diesen Schritt habe ich noch keine Sekunde bereut. Wir haben tatkräftige Unterstützung von der Gemeinde, des Kreises und des Landes erfahren."

CC Pharma, gegründet 1999, kauft in ganz Europa Medikamente ein, um dann die für den deutschen Markt zugelassenen Präparate bundesweit zu vertreiben. Monatlich verlassen 40 000 Medikamentenpackungen das Werk im Kylltal.

Geschäftsführer Norbert Klein erklärt: "Ein Reimport-Medikament ist rund 25 Prozent günstiger. An Rabatten und Skonto geben wir etwa 15 Prozent weiter." Weil Patienten wegen der Ersparnis zunehmend auf Reimport-Arznei setzen, ist CC Pharma auf Erfolgskurs.

Laut Gerke ist auch in ferner Zukunft nicht mit einem Einbruch zu rechnen. Für 2009 plant CC Pharma einen Rekordumsatz von 240 Millionen Euro (2008 Steigerung 79 Prozent, 2007 Steigerung 66 Prozent). Für die immer größeren Aufträge werden immer mehr Leute gebraucht.

2006 startet in Densborn CC Pharma mit 53 Leuten. Gerke: "Bis Jahresende suchen wir weitere 60 Mitarbeiter." Damit überschreitet die Belegschaft (80 Prozent Frauen) die 200er-Marke. Das Team ist sehr zufrieden. Erika Reusch und Heike Thomas meinen: "Das Betriebsklima ist top. Es ist schwierig, einen Teilzeitjob in der Umgebung zu finden, bei dem wie hier alles stimmt." Auch Einkäufer Ralph Theveßen sagt: "Die Arbeit macht einfach Spaß. Es geht sehr kollegial zu." Edmund Endres erfuhr 2006 bei den ersten Berichten über CC Pharma im TV von der Stellenofferte. Der 45-jährige Betriebsleiter sagt: "Ich bin hier in Densborn von der ersten Stunde an dabei und kann sogar mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren."

Nicht nur die Belegschaft wurde ausgebaut, auch die Betriebsstätte wuchs. Insgesamt fünf Millionen Euro investierte CC Pharma ins Stammwerk und den demnächst bezugsfertigen Erweiterungsbau. Auch die Vertreter der Kommunen wie der Bürgermeister der VG Gerolstein, Matthuias Pauly, und der Landrat freuten sich über die Erfolgsgeschichte. Onnertz: "Ein derart erfolgreiches Unternehmen gibt es kein zweites Mal in der Region." EXTRA CC Pharma profitiert von der Gesundheitsreform, weil es ausschließlich reimportierte Medikamente aus Europa für den deutschen Markt umpackt, umetikettiert und deutsche Beipackzettel beifügt. Die Firma mit Sitz in Densborn hat sich auf bestimmte Erkrankungen (wie Krebs, Aids, Rheuma, Multiple Sklerose, Dialye und weitere) mit sehr teuren Medikamenten spezialisiert. Die von CC Pharma vertriebenen Reimport-Arzneien müssen je nach Packungspreis bis zu 15 Prozent günstiger sein als das vergleichbare Original. Deutsche Apotheken sind per Gesetz dazu verpflichtet, fünf Prozent ihres Krankenkassen-Umsatzes durch Reimporte zu erzielen.

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