Xynthia fällt Bäume und füllt die Kasse

Orkan als Geldquelle: Für einen außergewöhnlichen - wenn auch kurzfristigen - Erfolg hat der Holzverkauf im Forstamt Hillesheim gesorgt. Anstatt eines angepeilten Überschusses von 8000 Euro werden in diesem Jahr bis zu 150 000 Euro Gewinn erzielt.

Hillesheim. "Dass die Holzpreise während eines Windwurfs steigen, habe ich nun zum ersten Mal während meiner Berufslaufbahn erlebt." Mit diesen Worten umschrieb Manfred Manheller, Leiter des Forstamts Hillesheim-Kelberg, die Situation nach dem Sturmtief Xynthia, das Anfang des Jahres unzählige Bäume fällte. Doch die Befürchtung, dass die Forstämter nun auf Unmengen von Holz sitzen bleiben würden oder die Stämme wegfaulten, bestätigten sich nicht. Im Gegenteil. "Wegen der starken weltweiten Nachfrage nach Holz ist beispielsweise der Preis für Fichtenstammholz von 72 auf 95 Euro pro Festmeter gestiegen", berichtete Manheller. Wie stark die Nachfrage sei, umschrieb er so: "Es gibt kein unwertes Holz mehr, jeder Knüppel wird benötigt."

Die Folge: Anstatt der zu Jahresbeginn angepeilten 8000 Euro beträgt der Überschuss des Forstwirtschaftsplans der Stadt Hillesheim bis jetzt 130 000 Euro. Bis Jahresende könnten es sogar 150 000 Euro werden. Geld, das zum Jahresende in die Kasse der Stadt fließt, die dies auch gut gebrauchen kann. Ausgleichen können wird sie den Etat 2010 trotzdem nicht (siehe Extra).

Manheller mahnte aber, dass dies erstens ein außergewöhnlicher Erfolg sei und zweitens vermutlich nur ein kurzfristiger. Manheller: "Unsere Vorräte sind aufgebraucht. Daher müssen wir nun verstärkt aufforsten. Zudem müssen etliche Wege, die durch Aufarbeitung beschädigt wurden, ausgebessert werden." Revierförster Klaus Schäfer konkretisierte: "Ich gehe von einem Investitionsbedarf von rund 60 000 Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren aus." Schließlich müssten zehn bis zwölf Hektar Wald aufgeforstet werden. EXTRA Brennholz: Einstimmig hat der Stadtrat beschlossen, die Preise für Brennholz zu erhöhen. So kostet ab 1. Januar 2011 ein Festmeter an den Weg gerücktes Laubholz (vorwiegend Buche oder Eiche) 40 anstatt bislang 37 Euro. Der Preis für einen Festmeter im Wald selbst aufgearbeitetes Holz (Selbstwerbung) steigt von 24,50 auf 27,50 Euro. Pro Haushalt werden maximal sieben Festmeter Holz vergeben. Nachtragshaushalt: Der Fehlbetrag der Stadt Hillesheim steigt von knapp 370 000 Euro auf 454 000 Euro. Hauptgrund ist die auf 42,5 Prozent angehobene Kreis- und VG-Umlage. Das kostet die Stadt 120 000 Euro mehr. Weiterhin schlagen zu Buche: Grundstückskäufe für das geplante Neubaugebiet "An den vier Bäumen" (2010: 40 000 Euro) sowie der Kauf eines Traktors (30 000 Euro). (mh)

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