Zurückhaltung nach Scheitern der Dreierfusion

Hillesheim · Die Werke der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim halten sich 2012 mit Großinvestitionen zurück. Da die Dreierfusion mit der VG Obere Kyll und Gerolstein nicht verwirklicht wird, soll erst eine neue Studie Aufschluss darüber geben, wie auch bei einem Zweierbündnis Geld eingespart sowie der Wasserpreis und die Abwassergebühren stabil gehalten werden können.

 Eine der wenigen Investitionen der Verbandsgemeindewerke Hillesheim ist für das Klärwerk eingeplant: Sowohl das Belebungs- als auch das Nachklärbecken sollen 2012 saniert und mit moderner Technik ausgestattet werden. Kostenpunkt: 150 000 Euro. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Eine der wenigen Investitionen der Verbandsgemeindewerke Hillesheim ist für das Klärwerk eingeplant: Sowohl das Belebungs- als auch das Nachklärbecken sollen 2012 saniert und mit moderner Technik ausgestattet werden. Kostenpunkt: 150 000 Euro. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Hillesheim. Seit 1995 sind die Gebühren für Wasser in der VG Hillesheim nicht gestiegen. Laut der von Werksleiter Klaus Eilert erstellten Studie wäre der Wasserpreis im Falle einer Fusion mit Gerolstein und der Oberen Kyll nicht nur konstant geblieben, sondern sogar gefallen. Eilert sagt: "Jetzt stehen wir vor einer neuen Situation. Bis Ende Februar müssen wir eine neue Studie erarbeiten, die nur noch die Verbandsgemeinden Obere Kyll und Hillesheim einbezieht."
Doch schon jetzt sei klar, dass die Synergie-Effekte und Einsparungen, die eine Dreier-Fusion gebracht hätte, in der neuen Konstellation nicht zu erreichen sind. "Es wird nun länger dauern, bis der Verbraucher eine Entlastung spürt", befürchtet der Werksleiter.
Im Zuge der Studie werden die Strukturen der VG-Werke Hillesheim und auch die des möglichen Partners Obere Kyll gründlich durchleuchtet.
Personalkosten, die Anzahl der Anlagen, deren Alter und möglicher Sanierungsbedarf stehen auf dem Prüfstand. Entlassungen seien nicht zu befürchten: "Im Außendienst sind keine Einsparungen möglich - im Laufe von einigen Jahren könnten jedoch drei bis vier Stellen in der Verwaltung wegfallen."
Große Investitionen in das Wassernetz der VG-Werke Hillesheim sind in diesem Jahr nicht vorgesehen. "Wir beschränken uns 2012 auf das Allernotwendigste", sagt Klaus Eilert.
Die Erschließung des Neubaugebiets "Auf den vier Bäumen" wird dabei die teuerste Maßnahme: Sie wird mit rund 270 000 Euro zu Buche schlagen. In Niederehe werden im Zuge der Erneuerung der Nohner Straße (K 59) neue Rohre und Abwasserkanäle verlegt. Hierfür sind rund 170 000 Euro veranschlagt.
Die einzige Sanierungsmaßnahme betrifft das Klärwerk Hillesheim, in dem zwei Becken abgepumpt, renoviert und mit neuester Technik versehen werden. Geplant sind hierfür Ausgaben von rund 150 000 Euro.
Das im Mai des vergangenen Jahres in Betrieb genommene Blockheizkraftwerk der Kläranlage, das Faulgase in Strom umwandelt, macht sich bezahlt: Mehr als die Hälfte der für den Betrieb der Kläranlage benötigten Energie produzieren die Hillesheimer inzwischen selbst. "Das bringt eine Kostenersparnis von 25 000 Euro im Jahr", sagt Eilert.
Erstmals ist der Wasserverbrauch in der Verbandsgemeinde Hillesheim zurückgegangen - im vergangenen Jahr wurden im Vergleich zu 2010 zwei Prozent weniger Frischwasser verbraucht. "Vielleicht ist das schon der demografische Wandel", sagt Eilert.
Dessen Auswirkung auf die Struktur der Wasserwerke werde sich in den kommenden Jahren immer stärker zeigen, ist der Werksleiter überzeugt.

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