(ch) Ob „Hitler – eine Bilanz“, „Hitlers Helfer“ oder „Kanzler – Die Mächtigen der Republik“ – mit seinen Dokumentationen hat der ZDF-Journalist Guido Knopp die Geschichte in die beste Sendezeit des deutschen Fernsehens gebracht. Für seine Verdienste, das Geschichtsbewusstsein in Deutschland zu stärken und auszubauen, hat der Geschichtsverein Prümer Land Guido Knopp mit dem Werner-Blindert-Preis ausgezeichnet.

„Stellen Sie sich vor, Geschichte kommt im Fernsehen und Millionen schauen zu“, sagte Volker Blindert, der Vorsitzende des Vereins in seiner Laudatio. Das sei früher nahezu undenkbar gewesen. Aber mit seinem neuen Konzept, Geschichte völlig neuartig im Fernsehen zu präsentieren, habe er sich durchgesetzt.

Mittlerweile wird Knopps Stil, Originalaufnahmen mit nachgestellten Szenen und Zeitzeugen-Erinnerungen zu kombinieren, vielfach kopiert. „Es gelingt Ihnen, historische Fakten verständlich aufzubereiten und unterhaltsam zu präsentieren“, sagte Blindert. „Damit haben Sie es geschafft, historische Basis-Informationen in Deutschland zu schaffen und zu verbreiten und damit das Geschichtsbewusstsein zu stärken.“

Für Knopp ist Prüm kein unbekanntes Pflaster. Bereits 1999 war er anlässlich eines Vortrags über die Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Abteistadt und lernte dabei auch Werner Blindert, den gestorbenen Gründer des Geschichtsvereins kennen. „Ein sehr beeindruckender Mann“, sagte Knopp.

ZUR PERSON:

Guido Friedrich Knopp wurde 1948 in Hessen geboren. Er studierte Politik, Geschichte und Publizistik und promovierte mit einer Arbeit über die Geschichte der SPD. Danach wurde er Redakteur bei der Welt und bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 1986 begann er mit dem Aufbau der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, die er bis heute leitet. Für seine Sendereihen erhielt er zahlreiche Preise, unter anderem den Europäischen Fernsehpreis und einen Grammy für die Dokumentation „Das Drama von Dresden“. (ch)