Wirtschaft Gewerkschaft Verdi droht mit Busfahrerstreik bis Weihnachten

Trier · Der Tarifstreit im privaten Busgewerbe verschärft sich: Die Gewerkschaft will, falls es nicht doch noch zu einer Einigung kommt, ab Ende November die Busfahrer in Rheinland-Pfalz zu einem vierwöchigen Streik aufrufen. Das könnte auch Auswirkungen auf die Region haben.

 Die Gewerkschaft droht mit einem wochenlangen Streik der Busfahrer in Rheinland-Pfalz. Foto: dpa

Die Gewerkschaft droht mit einem wochenlangen Streik der Busfahrer in Rheinland-Pfalz. Foto: dpa

Foto: dpa/Thomas Frey

Die Gewerkschaft Verdi verliert offenbar die Geduld in dem seit Monaten andauernden Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe. Sie stellt den Arbeitgebern ein Ultimatum. Sollten diese nicht bis zum 26. November in dem Konflikt einlenken, droht die Gewerkschaft mit einem Dauerstreik. „Falls das Ultimatum ohne Ergebnis verstreicht, werden wir ab dem 27. November bis zunächst 24. Dezember im gesamten Bundesland den ÖPNV bestreiken“, kündigt Verdi Verhandlungsführer Marco Bärschneider an und ergänzt: „Wir wollen das in jedem Fall verhindern.“

Würde die Gewerkschaft ihre Drohung wahr machen, dann könnte es zu Einschränkungen des Busverkehrs bis Weihnachten kommen. Davon könnte dann auch die Region betroffen sein. Bei den vorangegangenen Warnstreiks kam es in der Südeifel, rund um Daun und entlang der Mosel zu Ausfällen von Buslinien.

Laut Bärschneider hat das Land eine Förderrichtlinie erlassen, mit der die höheren Kosten der privaten Busunternehmen durch Tarifsteigerungen ausgeglichen werden sollen. In einem Mediationsverfahren zwischen Land, dem Arbeitgeberverband VAV und Aufgabenträger (unter anderen den Kommunen) habe man sich darauf verständigt, dass die Tariflöhne der Busfahrerinnen und Busfahrer ab 1. November auf 17,20 € steigen sollen, sagt Bärschneider. Hierfür habe das Land bereits schon für das Haushaltsjahr 2021 den 50-prozentigen Anteil bezahlt. Die weiteren 50 Prozent der Kommunen seien bereits bei den meisten schon beschlossen, so Bärschneider.

Noch am Montag vergangener Woche seien Verdi und die Arbeitgeber einig gewesen über die Einführung des Tariflohnes von 17,20 Euro. Zwei Tage später habe der VAV erklärt, er habe bei seinen Mitgliedern keine Mehrheit hierfür schaffen können und habe der Gewerkschaft eine „völlig zweckfremde Einmalzahlung“ als Ersatz für den tariflichen Stundenlohn angeboten, erklärt Bärschneider. „Wir wollen endlich Ruhe haben und das bekommen, was längst geeint war.“

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