(alf/neb/sim/siko) In der Kordeler Friedhofstraße stand das Wasser nach dem Starkregen bis zu 40 Zentimeter hoch, weil zwei Sinkkästen durch Sand verstopft waren. Wassermassen, die über den Welschbilliger Bach in den Ort strömten, wurden abgefangen und in die Kyll geleitet. Die zusätzlichen Pumpen, die für den Hochwasserschutz in Kordel installiert worden waren, hätten sich bewährt, sagte Einsatzleiter Jürgen Cordie. Im Zemmerer Ortsteil Rodt standen die Keller des Gasthauses Wolter und der Bäckerei Beicht unter Wasser. Auch die Mülchenstraße in Zemmer war betroffen. Auf der B 422 zwischen Kordel und Welschbillig räumte die Feuerwehr Geröll beiseite, dass der Mausbach ins Tal geschwemmt hatte. Einsatzschwerpunkte in der Verbandsgemeinde Schweich waren das Sägewerk in Issel, wo Wasser in den Maschinenkeller eingedrungen war, und der Industriepark Region Trier in Föhren. Dort waren in Höhe der Großbaustelle Brohl-Wellpappe die Kanäle der Europaallee übergelaufen. An der Kalbachmühle zwischen Bekond und Thörnich beseitigten die Feuerwehrleute Treibgut, das den Bach zum Überlaufen gebracht hatte. In den Verbandsgemeinden Schweich und Trier-Land waren acht Wehren mit zusammen rund 100 Feuerwehrleuten im Einsatz. Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes dauerte bis 15 Uhr; es waren bis zu 35 Liter Regen pro Quadratmeter gemeldet worden.

Nicht nur am Himmel sah es am Morgen ziemlich düster aus, auch in vielen Haushalten gab’s kein Licht: Wegen des starken Gewitters am Montagmorgen fiel in etwa 20 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Kyllburg der Strom aus. „Zwei Leitungen sind von einem Blitz getroffen worden, der zu einem Kurzschluss geführt hat“, erklärt RWE-Pressesprecherin Gabi Press auf TV-Nachfrage. Zwischen 9.30 und 10 Uhr blieb es deswegen in insgesamt 15.000 Haushalten dunkel.
Starkregen hat ebenfalls in einigen Gemeinden entlang der Mosel zu Überschwemmungen geführt. In Kues mussten die Feuerwehr und der Bauhof der Stadt Bernkastel-Kues ausrücken, weil die Wassermassen im Bergweg, der Jugendheimstraße, Schulstraße und Nikolausufer einzelne Kanaldeckel aus den Halterungen gerissen und auf die Fahrbahn gespült hatten. Die Straße zwischen Kesten und Minheim war kaum noch befahrbar, die Straßenmeisterei musste Warnschilder aufstellen. Auch in Neumagen-Dhron musste die Feuerwehr wegen überfluteter Straßen ausrücken. In Teilen der Ortsgemeinden Kesten und Maring-Noviand kam es zu einem kuzzeitigen Stromausfall.