Gesundheit Ehemaliger Spielsüchtiger: „Ich konnte mich rausziehen aus dem Sumpf“

Trier · Heute ist bundesweiter Aktionstag gegen die Glücksspielsucht. Ein Betroffener erzählt, wie es ihm gelungen ist, seine Krankheit in den Griff zu bekommen.

 Dank der Corona-Krise mussten Menschen mit Glücksspiel-Problemen eine Pause einlegen. Überwunden ist die Sucht deswegen aber noch nicht.

Dank der Corona-Krise mussten Menschen mit Glücksspiel-Problemen eine Pause einlegen. Überwunden ist die Sucht deswegen aber noch nicht.

Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Vor 14 Jahren fing es. 2006. Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Gerd Maier (Name geändert) kauft sich ein Los der Glücksspirale und gewinnt: eine Eintrittskarte fürs Endspiel in Berlin. „Und dann“, erzählt der heute 64-Jährige, „habe ich aus Scherz gesagt: Jetzt gewinne ich auch noch das Geld für die Fahrt und die Übernachtung.“ Maier geht in eine Kneipe spielt dort an einem Automaten und gewinnt: 500 Euro. Der Beginn einer fast im finanziellen und persönlichen Abgrund endenden Spielsucht. „Es wurde immer schlimmer“, schildert Maier die Zeit danach. Fast jeden Abend sei er in Kneipen oder Spielhallen gegangen, habe all sein Geld in die Automaten geworfen. Mal habe er was gewonnen, mal habe er nur verloren und das mehrere Tage hintereinander.