Gonzerath: 2000 Menschen demonstrieren gegen Gonzerather NPD-Schule

(sey) Mehr als 2000 Demonstranten haben am Samstagnachmittag im Hunsrück-Ort Gonzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich) gegen ein Schulungszentrum der rechtsextremen NPD protestiert. Zu der Demonstration hatten über 70 Parteien, Vereine und andere Gruppierungen aufgerufen.

Gonzerath: 2000 Menschen demonstrieren gegen Gonzerather NPD-Schule
Foto: Klaus Kimmling

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, Zwischenfälle gab es bis zum Samstagabend keine. Redner kündigten bei der Protestkundgebung an, so lange wiederzukommen, bis der Spuk beendet sei. Landtagspräsident Joachim Mertes dankte der Gonzerather Bevölkerung für ihr engagiertes Eintreten gegen das NPD-Schulungszentrum. "Liebe Gonzerather, ihr habt damit die Ehre des ganzen Hunsrücks bewahrt", sagte Mertes.

An der vorausgegangenen Demonstration durch den Ort nahmen auch zahlreiche Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker teil, darunter Finanzstaatssekretär Karl Diller (SPD), MdB Peter Bleser (CDU), die Landtagsabgeordneten Dieter Burgard (SPD) und Alexander Licht (CDU) sowie die Bernkastel-Wittlicher Landrätin Beate Läsch-Weber (CDU). Die von der NPD geplante offizielle Einweihung des nach dem Hunsrücker Räuberhauptmann Schinderhannes benannten Schulungszentrums wurde "aus Sicherheitsgründen" in den Mai verschoben.

Am Sonntag soll der Landesvorstand der rechtsextremen Partei in Gonzerath (Kreis Bernkastel-Witlich) tagen. In der einem Privatmann gehörenden alten Schule ist seit einiger Zeit NPD-Landesvize Sascha Wagner mit Zweitwohnsitz gemeldet. Der Gebäudeeigentümer stellt nach eigenen Angaben der NPD das Haus zur Verfügung, weil er sich darüber geärgert hat, dass das Morbacher Ordnungsamt ihm seinen Hund weggenommen hat. Der Hund soll zuvor mehrfach Anwohner gebissen haben.

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