"Grüne Cowboys" leiten ausgebrochene Rinder
Morbach · Nicht eine Blechlawine, sondern eine Rinderkarawane hat am Samstagabend den Verkehr zwischen Bruchweiler und Morbach lahm gelegt.
Ein Landwirt aus Wenigerath hat am späten Samstagabend bei der Polizei den Ausbruch seiner insgesamt 24 Rinder aus der Weideanlage gemeldet. Gegen 22.35 Uhr kam es dann auf der Landesstraße 160 zwischen Morbach und Bruchweiler zu einem Unfall. Eine 41-jährige Autofahrerin aus Morbach war mit ihrem Auto in Richtung Morbach unterwegs, als plötzlich im Waldgebiet zwei Rinder auf die Fahrbahn liefen. Sie konnte nicht mehr ausweichen und stieß frontal mit den Tieren zusammen, blieb dabei aber unverletzt.
Beim Eintreffen der Polizeistreife stand der stark beschädigte Wagen noch auf der Fahrbahn. Zwei verletzte Rinder sowie die restlichen Tiere machten die Straße unpassierbar. Die verletzten Tiere wurden von dem Besitzer mit einem Viehtransporter zu seinem Betrieb gebracht. Sie mussten später getötet werden.
Da die restlichen Tiere keine Anstalten machten, die Straße freiwillig zu verlassen, führten die Beamten einen organisierten Viehtrieb durch. Die Rinderherde wurde von zwei Einsatzfahrzeugen eingekreist. Etwaige Fluchtpunkte wurden besetzt und die Polizeibeamten lenkten den tierischen Express in die beabsichtigte Richtung, um ihn dann auf den richtigen Weg zu bringen. Keinesfalls sollte das Vieh nach Morbach laufen.
Das polizeiliche Begleitpersonal lotste die Tiere über die Hochwaldstraße und bog dann durch das bereits geöffnete Tor der naheliegenden Polizeidienststelle ein. Der außergewöhnliche Viehtrieb war nach gut einem Kilometer geschafft. Alle Tier erreichten die neuen Weidegründe der Hauskoppel auf dem Gelände der Polizei. Jetzt konnten die grünen Cowboys die Tiere nur noch grasen lassen, bevor der Tierhalter sie dann mit einem Viehtransporter wieder nach Hause auf seine Weide brachte.
Der abendliche Viehtrieb ähnelte einer Tour de France Etappe: Zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei hielten der Herde den Weg frei und am Ende kehrte ein Besenwagen die Hinterlassenschaften der Tiere weg.