(woc) Es war die letzte große Ansprache von Thomas Egger als FDP-Fraktionschef im Stadtrat, bevor der 40-Jährige Mitte Februar als Beigeordneter in den Stadtvorstand aufrückt.
Egger stellte die hervorragenden Wahlergebnisse seiner Partei im vorigen Jahr auf Kommunal-, Europa- und Bundesebene heraus. Auf Bundesebene gäbe es zwar Probleme, "aber Startsschwierigkeiten sind normal nach jahrelanger Oppositionsarbeit", erklärte Egger. Die von der FDP in der Regierungskoalition durchgesetzten Steuersenkungen seien richtig. „Uns soll niemand vorwerfen, wir würden unsere Wahlversprechen nicht halten.“

Bundestagsmitglied Elke Hoff war als Gastrednerin angereist. Tatsächlich käme es im Vorfeld der NRW-Landtagswahlen im Mai in Berlin zu einem „innerkoalitionären Wettbewerb“, bedauerte sie. „Ich hoffe, dass nach den Landtagswahlen Ruhe einkehrt.“

Als verteidigungs- und sicherheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion plädierte sie für die Aufstockung der deutschen Soldaten in Afghanistan. „Wir müssen dort dringend zivile Aufbauhilfe leisten – und dazu benötigen wir eben mehr Kräfte. Sonst können wir das Land nie in einem besseren Zustand verlassen als dem, der herrschte, als die Nato reingegangen ist.“

Karl-Josef Gilles, der den Fraktionsvorsitz von Egger übernimmt, lenkte den Blick wieder nach Trier. Für ihn gelte es jetzt, die FDP im neuen Ampel-Bündnis mit SPD und Grünen zu vertreten. Die eigene Fraktion zu führen, werde nicht immer einfach sein, blickte Gilles in die Zukunft: "Unsere Fraktion besteht aus vier selbstbewussten, ambitionierten Individualisten, von denen jeder auch persönliche Ziele verfolgt“, umschrieb Gilles zurückliegende Machtkämpfe.