Wirtschaft Und süß klingeln die Kassen: Händler der Region sind zufrieden

Trier · Fachgeschäfte in Trier, Bitburg und Wittlich beobachten, dass ins Internet abgewanderte Kunden immer häufiger zurückkehren – vor allem, wenn es um teure Produkte geht.

 Mit gefüllten Taschen bereit zum bevorstehenden Fest: Weihnachtseinkäufer schlendern in der Trierer Fleischstraße an einem Weihnachtsbaum vorbei.

Mit gefüllten Taschen bereit zum bevorstehenden Fest: Weihnachtseinkäufer schlendern in der Trierer Fleischstraße an einem Weihnachtsbaum vorbei.

Foto: Friedemann Vetter

Wer auf den letzten Drücker noch Weihnachtsgeschenke braucht, hat dieses Jahr bessere Karten als voriges. Da Heiligabend auf den Montag fällt, rechnen Einzelhändler mit einem starken Endspurt im Weihnachtsgeschäft.

Ein Geschäft, mit dem man in der Region Trier bisher zufrieden ist. „Wir frohlocken nicht, aber richtig beschweren kann sich auch keiner“, sagt Georg Kern, Präsident des Handelsverbands Region Trier sowie Rheinland-Pfalz. Der Höhepunkt des Onlinehandels sei überschritten, glaubt Kern, der in seinem Musikgeschäft beobachtet, dass viele Kunden wieder aus dem Internet ins Fachgeschäft zurückkommen, „weil sie Beratung wollen und Service brauchen“. Vor allem bei teuren Produkten.

Ein Trend, den Matthias Bungert vom Wittlicher Kaufhaus Bungert bestätigt. Wer etwas Hochpreisiges kaufe, der wolle etwas erleben – und sich das teure Produkt nicht lieblos verpackt zuschicken lassen. Da kämen auch Emotionen ins Spiel. „Ich glaube, dass das Onlinegeschäft in Zukunft zurückgeht“, sagt Bungert – auch wegen Problemen bei der Zustellung. Mit dem Weihnachtsumsatz ist er bisher sehr zufrieden. Besonders gut verkauften sich Geschenkkörbe, weil man mit dieser „eierlegenden Wollmilchsau“ fast jeden glücklich mache.

Auch Stefanie Mayer-Augarde vom Dauner Gewerbeverein blickt gelassen auf die Konkurrenz im weltweiten Netz. „Wir haben in Daun einen schönen Branchenmix, man kann gut parken und muss keine weiten Wege zurücklegen“, sagt sie. In ihrem Schmuckgeschäft ist vor Weihnachten viel los. Ketten kurzfristig kürzen oder verlängern – so einen Service biete das Internet nicht. Claudia Jacoby hat in ihrer Wittlicher Altstadtbuchhandlung ebenfalls alle Hände voll zu tun. Auch ihr Onlineshop verzeichnet „super steigende Umsätze“. Interessant daran ist: Ihre Kunden bestellen zwar online. Dennoch kommen sie die Bücher meist im Laden abholen. „In der Buchhandlung begegnen einem Bücher, die man gar nicht gesucht hat“, sagt sie. Diese Inspiration fehle im Internet. Besonders beliebt seien derzeit Michelle Obamas Buch „Becoming“, die neuesten Romane von Nele Neuhaus und Sebastian Fitzek, „Bittere Schokolade“ von Tom Hillenbrand oder „Mädelsabend“ von Anne Gesthuysen.

Nur Positives ist auch aus der Trier-Galerie zu hören. Die letzte Woche vor dem Fest sei besonders stark, sagt Manager Benno Skubsch, der gespannt ist, wie viele „Last-Minute-Shopper“ am Montag kommen. Da die Trierer Parkhäuser auch unter der Woche schnell voll sind, würde Skubsch sich für die Zukunft Park & Ride nicht nur samstags, sondern auch freitags wünschen. „Was ganz wichtig ist, sind gute Erreichbarkeit und gute Events“, sagt Skubsch. So wie der Trierer Weihnachtsmarkt, der die Massen anlockt und zum Erlebnisshopping verführt.

Auch in Bitburg hat sich der Weihnachtsmarkt als Zugpferd erwiesen. „Er war sehr erfolgreich und hat auch viel dazu beigetragen, dass es eine positive Resonanz in unserer Stadt gibt“, sagt Edgar Bujara, Vorsitzender des Gewerbevereins. Selbst der Regen habe die Leute nicht abgehalten, zu den Konzerten zu kommen. Und später hätten sie sich dann in den Geschäften getummelt.

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