Handball-Verbandsliga Herren: TV Bitburg erwägt nach Auswärtssieg bei der SG Idar juristische Schritte

Tumulte, Rote Karten und ein Tritt vom Torhüter: Die Verbandsliga-Partie der Bitburger Handballer bei der SG Idar/Vollmersbach stand vor dem Abbruch. TVB-Spieler Stefan Steinbach musste nach einem Tritt ins Gesicht sogar ins Krankenhaus gebracht werden.

(R.S.) „Kein Fair Play in Idar - trauriger Saisonhöhepunkt“, so kommentiert SG-Pressesprecherin Nicole Ensch die Ereignisse in Niederwörresbach. Dass man sich im Spiel gegen Tabellenführer TV Bitburg ziemlich anstrengen muss, um überhaupt Chancen auf einen Sieg zu haben, war der SG Idar/Vollmersbach im Voraus klar. Die 28:31 (8:14)-Niederlage war technisch gesehen also weniger schlimm.

Was die Zuschauer aber geboten bekamen, war ein Spiel, das streckenweise wenig mit Handball zu tun hatte. Geprägt von der kläglichen Lei(s)tung des Schiedsrichtergespanns Iversen/Schmitt verloren die Gegner, die sich vor Anpfiff der Partie noch sehr freundschaftlich begegnet waren, im Laufe des Spiels zunehmend den Respekt voreinander. Ab der ersten Minute dominierte Bitburg das Spiel. Die SG tat sich schwer mit der stabilen Abwehr der Gäste und dem eigenen Angriffsverhalten und ging mit einem 8:14-Rückstand in die Pause.

In Halbzeit zwei glitt die Partie vom Kämpferischen ins Kampfbetonte. Die Bierstädter wurden immer nervöser, als Idar/Vollmersbach sich allmählich rankämpfte. Überragend zu diesem Zeitpunkt SG-Rechtsaußen Patrick Christmann, der mit vier Toren in Folge auf 26:28 verkürzte.

Gut eine Minute vor dem Ende entlud sich dann allerdings die bis dahin immer größer gewordene Feindseligkeit. „Die Rote Karte für Christmann und ein am Boden liegender TVB-Spieler waren Auslöser des Tumults, den die Schiedsrichter, die sich bis zu diesem Zeitpunkt keinen Respekt verschaffen konnten, mit je einer weiteren Roten Karte und einem Ausschluss für SG-Keeper Görres ahnden mussten. Mit zwei SG- und fünf TVB-Akteuren bestritt man die letzte Minute des Spiels, das handballerisch wenig zu bieten hatte“, meinte SG-Pressesprecherin Nicole Ensch. „Wir mussten ohne Enders, Marco Ziewes, Wolff, Sonnen, Alshok und Fabry antreten, verstärkten das Team mit Spielern aus der zweiten Mannschaft.

Die Eskalation in dieser Begegnung kam einzig und allein von Torhüter Görres, der nicht zum ersten Mal auffällt“, sagte Bitburgs Trainer Andreas Gerten. „Er trat den am Boden liegenden Stefan Steinbach gegen Ende der Partie so ins Gesicht, dass dieser zeitweise ohne Bewusstsein war und wir ihn am Abend noch ins Krankenhaus bringen mussten. Wir erwägen juristische Schritte gegen Görres. Die Kritik an den Schiris lasse ich so nicht gelten. Sie haben konsequent bestraft. Auf unserer Seite kassierte Carsten Boullion die Rote Karte wegen Meckerns. Das Spiel stand vor dem Abbruch“, sagte Gerten, der sich ebenso wie seine Spieler bedroht fühlte.

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