Harter Winter kostet die Kommunen Millionen Euro

Trier/Mainz/Berlin · Die Folgen von Eis und Schnee beuteln die ohnehin von finanziellen Nöten geplagten Städte und Gemeinden: Kaputte Straßen, erhöhter Personaleinsatz im Winterdienst und Streusalzverbrauch verursachen auch in der Region voraussichtlich Mehrkosten in Millionenhöhe.

(dpa/sts) Autofahrer und Fußgänger sind genervt: Viele Straßen und Fuß- und Radwege sind nach dem harten Winter in einem schlechten Zustand, und zu bereits vorhandenen Schlaglöchern kommen täglich neue hinzu. Bundesweit befürchten Städte und Kommunen im Frühjahr einen Investitionsbedarf in Milliardenhöhe. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, fordert deshalb eine „Frühjahrsoffensive“ zur Beseitigung der Schäden: „Das wird ohne gezielte Hilfe von Bund und Ländern nicht bewältigt werden können.“ Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erteilt jedoch dem Wunsch nach finanziellen Bundeshilfen eine Absage. Formal dafür zuständig sind die Länder, hieß es aus dem Ministerium, auch Mittel aus den Konjunkturpaketen könnten nicht in die Beseitigung der Winterschäden umgeleitet werden.

Was der Winter in der Region tatsächlich kostet, wird erst im Frühjahr klarwerden, wenn die Straßenschäden ermittelt werden. „Erst Ende April wird eine Bilanz der Frostschäden gezogen“, sagt Sabine Cibura, Pressesprecherin des Landesdienstes Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz.

Bisher sind dem Leiter des für die Kreise Bitburg-Prüm und Vulkaneifel zuständigen LBM Gerolstein, Harald Enders, selbst in der Eifel zumindest keine Schäden bekannt, die eine Sperrung von Straßen erforderlich machen würden. Für Rheinland-Pfalz schätzt Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD), dass die Reparatur der Straßenschäden rund zwölf Millionen Euro kosten wird. Er hat ein Winterschäden-Sonderprogramm angekündigt.

Auch jenseits von Straßenreparaturen müssen in der Region Trier viele Kommunen winterbedingt tief in die Tasche greifen. So hat die Stadtverwaltung Trier bereits etwa 300 000 Euro mehr als im vergangenen Jahr ausgegeben, für die Stadt Konz belaufen sich die Mehrkosten bisher auf etwa 20000 Euro. Deutliche Steigerung gibt es auch in Bitburg, wo wegen des langen Winters bisher rund 200000 Euro Kosten aufgelaufen sind, eine Steigerung um mehr als 50 Prozent gegenüber den Vorjahren. Auch im Kreis Bernkastel-Kues werden höhere Kosten erwartet.

Besonders zu Buche schlagen Personalkosten: Die zehn Bauhof-Mitarbeiter der Stadt Prüm haben bislang etwa 300 Überstunden gemacht. Kosten rund 10000 Euro. Hunderte Überstunden melden auch Wittlich und Daun.

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