Porträt Wo das Ende beginnt: Unterwegs mit dem Chef des Trierer Hauptfriedhofs

Trier · Unterwegs mit Daniel Klasen, dem Chef des Trierer Hauptfriedhofs: Von unglaublich traurigen Schicksalen, unvergesslich rührenden Geschichten, Blumendieben und einem nackten Hintern.

 „Ein wunderschöner Ort“: Daniel Klasen ist der technische Leiter des Trierer Hauptfriedhofs. Unten: die Skulptur des Großen Knienden.

„Ein wunderschöner Ort“: Daniel Klasen ist der technische Leiter des Trierer Hauptfriedhofs. Unten: die Skulptur des Großen Knienden.

Foto: Marek Fritzen

Wenn Daniel Klasen seine Runde macht, dann hat das was vom Gang durch eine Bibliothek. Eine Bibliothek voller Geschichten, die – wie es immer so schön heißt – das Leben schreibt oder besser: die das Leben geschrieben hat. Denn es sind Geschichten, die mit dem Tod enden. Also die meisten, nicht alle. Es sind berührende Geschichten, wie die von dem Ehepaar, das nach 60 Jahren zum ersten Mal vor dem Grab seines Kindes stand. Es sind ergreifende Geschichten, so wie die von dem Mädchen, dessen Leben auf dramatische Weise viel zu früh endete. Aber es sind auch kuriose Geschichten, so wie die von den Polizisten und den Blumen oder die vom nackten Mann. Daniel Klasen kennt viele, aber längst nicht alle Geschichten des Trierer Hauptfriedhofs. Dafür sind es einfach zu viele. Er versuche, so sagt er, er versuche die Geschichten, insbesondere die dramatischen, nicht mit nach Hause zu nehmen. Doch das gelinge ihm nicht immer. Manchmal, da ließen sie ihn nicht mehr los. Auch Jahre danach nicht.