Wetter Der erste Herbststurm kommt: Heute wird es ernst mit dem Unwetter in der Region Trier

Trier · Der erste große Herbststurm ist im Anmarsch. Volksfreund-Wetterexperte Dominik Jung sagt, wann und wo in der Region Trier mit den heftigsten Böen zu rechnen ist.

Unwetter in Trier und Eifel-Region: Heute erster Herbststurm
Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Achtung, bald wird es auch in der Region Trier ziemlich stürmisch! Nach Angaben von Volksfreund-Meteorologe Dominik Jung drohen In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag über weiten Teilen Deutschlands schwere und mancherorts sogar bis orkanartigen Böen. 

Stürmisches Wetter in im Raum Trier, Eifel und Hunsrück

Das heranziehende Sturmtief mit dem Namen Hendrik bringt Regen und warme Luftmassen. In der Nacht auf Donnerstag sind laut den Berechnungen des Meteorologen vom Portal wetter.net auch in Trier Spitzengeschwindigkeit bis zu 100 Kilometern pro Stunde möglich. In den höher gelegenen Regionen von Eifel und Hunsrück seien sogar Orkanboen bis zu 120 Stundenkilometer möglich. „Es kann also sehr ruppig werden“, meint der Meteorologe.

Das Hauptfeld des Sturms zieht laut Jung in den frühen Nachtstunden gegen zwei, drei Uhr durch. Wer noch lose Gegenstände auf dem Balkon oder im Garten hat, sollte diese „sturmsicher machen“. Für den Weg zur Arbeit bitte am Donnerstagmorgen etwas mehr Zeit einplanen, rät Jung, weil entwurzelte Bäume oder abgebrochene Äste Straßen, Wege und Bahngleise versperren könnten.

Auch tagsüber muss am Donnerstag nach Angaben Jungs noch mit stürmischen Böen gerechnet werden. Erst gegen Abend lasse der Wind nach. Die Temperaturen sinken von bis zu 20 Grad am Mittwoch über 13 Grad am Donnerstag auf 10 bis 11 Grad am Freitag. Dafür stehe der Region ein zwar kaltes, aber schönes Wochenende ins Haus.

Richtige Vorbereitung auf Herbststürme

Angesichts der in dieser Jahreszeit vermehrt  zu erwartenden Herbststürme raten Experten, Haus, Balkon und Garten rechtzeitig auf die Schlechtwettersaison vorzubereiten. Grundsätzlich ist nämlich jeder Eigentümer verpflichtet, sein Eigentum zu sichern. Das gebietet die sogenannte Verkehrssicherungspflicht. Die Immobilie muss demnach gepflegt und gewartet sein, wie es heißt, damit nicht etwa lose Dachziegel oder morsche Äste herunterfallen und Passanten gefährden. 

„Schon Windstärken um die 40 Stundenkilometer reichen aus, um leichte Gartenmöbel oder Sonnensegel herumfliegen zu lassen“, sagt  Norbert Gebbeken von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Markisen müssten dann eingefahren und die Gegenstände am besten eingesammelt und sicher im Haus oder Schuppen aufbewahrt werden.

„Bei geöffneten oder gekippten Fenstern und Türen könnte der Wind sie zuschlagen und das Glas zerbrechen“, warnt Gebbeken weiter. Winddruck könne in den Räumen Schaden anrichten und Regenwasser ins Haus gelangen. Deshalb sollten bei nahendem Unwetter alle Fenster und Türen, vor allem die Dachfenster, geschlossen werden.

Gefahren bei Unwetter mit stürmischem Wind

Aber auch das Dach selbst ist empfindlich gegen Wind. Deshalb sollte man besonders vor und während Unwetterlagen ein Auge darauf haben. „Starke Winde wirken in zwei Richtungen auf die Dachkonstruktion“, erklärt Norbert Gebbeken. Zum einen drückt der Winddruck die Dachpfanne auf die Dachstruktur. Damit geht in der Regel nicht viel kaputt.

Anders ist das beim Windsog, der die Dachpfanne wegzieht. Ist sie nicht gut gesichert, fliegen Ziegel und andere Dachteile weg. „Das beobachten wir ja immer wieder bei plötzlichen Windhosen und Tornados, wo ganze Dächer abgedeckt werden.“ Bei Stürmen schützen Sogklammern an jedem Dachziegel, sie sind bei neuen Dächern Standard. Bei alten Dächern können sie unkompliziert nachgerüstet werden.

Herbststürme der letzten Jahre in der Region Trier

Zuletzt richtete vor drei Jahren ein schwerer Herbststurm in der Region Trier massive Schäden an. In vielen Orten der Kreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Vulkaneifel sowie in der Stadt Trier waren die Feuerwehren Ende September 2018 stundenlang  im Einsatz, um umgestürzte Bäume zu entfernen, Straßen und Gleise freizuräumen und voll gelaufene Keller leer zu pumpen. Auch im Februar 2020 zog ein Sturmtief über die Region. Dabei stürzten einige Bäume um, Straßen mussten gesperrt werden. Im März 2019 sorgte Sturmtief Eberhard für zahlreiche Einsätze bei den regionalen Hilfsorganisationen.

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