Hessen will bei Ausstieg aus Hahn Geld zurück

Wiesbaden · Bei einem Ausstieg Hessens aus dem Hunsrück-Flughafen Hahn erwartet das Bundesland von Rheinland-Pfalz die Rückzahlung seiner dort investierten Mittel. Dies teilte das hessische Finanzministerium in Wiesbaden am Dienstag mit. Der Billigflieger Ryanair äußerte sich derweil zu seinen Plänen für den Flughafen Hahn: Flugzeuge werden nicht abgezogen.

(dpa/wie) Hessen halte Flughafengebühren für erforderlich, um den Flughafen profitabel zu betreiben, erklärte ein Sprecher. Wenn Rheinland-Pfalz dazu nicht bereit sei und Defizite akzeptiere, müsse Hessen aus der Betreibergesellschaft ausscheiden; es könne nicht die Strukturpolitik eines anderen Bundeslandes finanzieren. Der Flughafenverbund zwischen Hahn und Frankfurt müsse aber auch nach einem Ausstieg erhalten bleiben.

Der Billigflieger Ryanair hat sich heute zu seinen Plänen für den Flughafen geäußert. Vorerst will der Billigflieger keine Strecken vom Flughafen Hahn streichen, hieß es auf einer Pressekonferenz. Es werde zudem daran festgehalten, das Angebot auszubauen. Im Sommer sollen elf Flugzeuge auf dem Hahn stationiert sein, bis 2012 18. Angedacht sind Flüge in die Türkei und nach Griechenland.

Sollte es zur Streichung von Strecken kommen, würden diese ersetzt, hieß es.

Ryanair schließt nicht aus, in die Betreibergesellschaft des Flughafens einzusteigen. Näheres dazu wurde aber noch nicht bekannt.

In den vergangenen Tagen hatte Ryanair gedroht, Flugzeuge abzuziehen, würde der sogenannte Hahn-Taler, eine Passagiergebühr, eingeführt.

Die Passagiergebühr (drei Euro für jeden abfliegenden Passagier) sollte vor allem auf Druck der Frankfurter Flughafengesellschaft Fraport eingeführt werden, die 65 Prozent am Hahn hält und die spätestens ab 2011 schwarze Zahlen am Hahn sehen will. Trotz der Gewinne im laufenden Geschäft machte der Hahn 2007 unterm Strich 15,7 Millionen Euro Miese. Minister Hering bestätigte, dass es Gespräche mit Fraport gibt, mit dem Ziel, dass das Land die Fraport-Anteile übernimmt. Damit wäre Rheinland-Pfalz noch mehr als bisher auch an den Verlusten des Hahn beteiligt. Bislang hält das Land 17,5 Prozent der Anteile.

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