Pandemie Kommen Corona-Lockerungen in RLP? - Handel fordert: 2G muss sofort weg

Trier/Mainz · Die rheinland-pfälzische Landesregierung will heute über mögliche Lockerungen und Öffnungsperspektiven informieren. Der Handel im Land erwartet, dass die 2G-Regel auch in Rheinland-Pfalz gekippt wird.

 Noch gilt in Rheinland-Pfalz 2G in den meisten Geschäften. Foto: dpa

Noch gilt in Rheinland-Pfalz 2G in den meisten Geschäften. Foto: dpa

Foto: dpa/Henning Kaiser

„2G muss so schnell wie möglich weg.“ Thomas Scherer, hat klare Erwartungen an die heutige Pressekonferenz der Landesregierung. Ministerpräsidentin Malu Dreyer will um 11.30 Uhr über „mögliche Perspektiven für Rheinland-Pfalz im Frühjahr“ informieren. Mit dabei sein werden Familienministerin Katharina Binz, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Landesimpfkoordinator Daniel Stich.

Es wird erwartet, dass Dreyer verkünden wird, dass die 2G-Regel im Handel fallen wird. Diese wurde Ende November vergangenen Jahres eingeführt. Seit dem dürfen Ungeimpfte – mit Ausnahme von Geschäften des sogenannten täglichen Bedarfs, also etwa Supermärkte – nicht mehr einkaufen. Selbst in Kleider- und Schuhgeschäften. In immer mehr Bundesländern fällt diese Regel. Sei es, dass Gerichte sie kippen oder dass die Landesregierungen Corona-Maßnahmen lockern. Daher wächst der Druck auf die rheinland-pfälzische Landesregierung.

Wird die 2G-Regel im Einzelhandel in Rheinland-Pfalz gelockert?

Scherer hofft, dass 2G im Handel in Rheinland-Pfalz noch in dieser Woche fallen wird und das „nicht nur angekündigt“ wird, wie er unserer Redaktion sagte. Scherer verweist auf Umsatzeinbußen, die der Handel seit Einführung von 2G habe. Unterstützt wird der Handel in seiner Forderung von den Freien Wählern und der AfD im Landtag. Beide wollen in nächsten Plenarsitzung in der kommenden Woche beantragen, die Zugangsbeschränkung in den Geschäften zu kippen.

Es könnte auch sein, dass Dreyer heute verkündet, erst einmal die anstehende Bund-Länder-Runde zu den Corona-Maßnahmen am kommenden Mittwoch abzuwarten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Erwartungen bezüglich Lockerungen allerdings schon heruntergeschraubt. Er warnte vor zu schnellen Öffnungen.

Doch die Einheitlichkeit in Sachen Corona-Maßnahmen ist längst nicht mehr gegeben. Immer mehr Länder scheren aus den Vereinbarungen von Bund und Ländern aus. Ein Beispiel dafür ist auch der Umgang mit Großveranstaltungen. Während in Rheinland-Pfalz derzeit noch die Obergrenze von 1000 Zuschauern bei Innenveranstaltungen und bei Außenveranstaltungen eine maximale Auslastung von bis zu 20 Prozent gilt, hat das Saarland angekündigt, ab Freitag den Beschluss der Chefs der Staatskanzleien der Länder umzusetzen und bei Außenveranstaltungen bis zu 10.000 und bei Innenveranstaltungen bis zu 5000 Zuschauer zu erlauben.

Öffnungsfahrplan für Rheinland-Pfalz am heutigen Mittwoch

Daher werden Dreyer und ihre Kabinettskollegen heute wohl auch einen Öffnungsfahrplan verkünden und vermutlich darauf verweisen, dass dieser abhängig ist von der Auslastung der Krankenhäuser. Die Landesregierung gibt sich derzeit noch zurückhaltend, wie sich die ungebremst hohen Infektionszahlen auf das Gesundheitssystem auswirken könnten. Seit einigen Tagen steigt der Anteil der Covid-Patienten in den Kliniken an – allerdings weniger auf den Intensiv-, sondern auf den Normalstationen. Wie Recherchen unserer Redaktion gezeigt haben, sind unter den Covid-Patienten in den Kliniken in der Region auch viele, die nicht aufgrund eines schweren Verlaufs der Infektion behandelt werden müssen, sondern die nach der Aufnahme ins Krankenhaus wegen einer anderen Erkrankung positiv auf Corona getestet wurden.

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