Hinterhofhaus gewinnt Bauherrenpreis

Trier · Erstmals hat die Stadt Trier gemeinsam mit der Architektenkammer und dem Architektur- und Städtebaubeirat den Bauherrenpreis ausgelobt. Er wurde am Mittwochabend im Rathaus verliehen. Acht Bauherren hatten Objekte – von der Gartenlaube bis zum Geschäftshaus – eingereicht.

 Neues Bauen in alter Umgebung: Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (rechts) überreicht Irmgard Denzer den ersten Bauherrenpreis der Stadt Trier. Im Hintergrund die Architekten Andrea Denzer und Georg Poensgen.

Neues Bauen in alter Umgebung: Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (rechts) überreicht Irmgard Denzer den ersten Bauherrenpreis der Stadt Trier. Im Hintergrund die Architekten Andrea Denzer und Georg Poensgen.

Foto: Mechthild Schneiders
 ,,Stadt am Fluss": Vorbildlich öffnet sich das Velopoint-Gebäude in der Aachener Straße in Trier-West mit den nach Süden ausgerichteten Wohnungen der Mosel.

,,Stadt am Fluss": Vorbildlich öffnet sich das Velopoint-Gebäude in der Aachener Straße in Trier-West mit den nach Süden ausgerichteten Wohnungen der Mosel.

Foto: Mechthild Schneiders
 Einem römischen Gartenhof-Haus nachempfunden ist das Hinterhofhaus von Irmgard Denzer in der Saarstraße, die mit ihrem sensibel sanierten Altbau den ersten Bauherrenpreis der Stadt Trier gewann.

Einem römischen Gartenhof-Haus nachempfunden ist das Hinterhofhaus von Irmgard Denzer in der Saarstraße, die mit ihrem sensibel sanierten Altbau den ersten Bauherrenpreis der Stadt Trier gewann.

Foto: Mechthild Schneiders

„Aus dem Dornröschenschlaf erweckt worden“ sei das Anwesen, das den ersten Trierer Bauherrenpreis gewonnen hat, sagte Iris Wiemann-Enkler, Leiterin des Stadtplanungsamtes, bei der Preisverleihung im Trierer Rathaus. Vom Abriss bedroht, haben die Architekten Andrea Denzer und Georg Poensgen aus Marmagen das Hinterhaus von Irmgard Denzer (75) in der Saarstraße 106 in ein Schmuckstück verwandelt. „Die Wiederentdeckung der Stadt“ haben sie ihr Projekt genannt, dass seinen Charme durch einen römisch angehauchten Innenhof wiedergewann, der im Sommer die Wohnfläche erweitert.

Es sei Konsens in der fünfköpfigen Fachjury gewesen, ein Bauvorhaben auszuwählen, das in einem relativ schwierigen städtebaulichen Umfeld steht, berichtete Wiemann-Enkler. Ausschlaggebend bei der Wahl des ersten Preisträgers sei gewesen, dass hochwertige Bausubstanz mit einfachen Mitteln geschaffen wurde.

Der erste Anerkennungspreis ging an die Firma Velopoint, Aachener Straße 55, und die Arbeitsgemeinschaft Arcinplan Planungsgesellschaft/Dominik Heinrich aus Trier. Der ehemalige Gewerbebau aus den 1920er Jahren, der mehrfach um- und angebaut wurde, erstrahlt seit Anfang 2007 in einheitlicher Gestalt, eingefasst durch eine Holzlamellen-Fassade. Direkt neben der Kunstakademie angesiedelt, vermag das Gebäude die Lücke zu schließen zwischen der alten Bausubstanz, dem Kaufland und der benachbarten Wohnbebauung, erklärte die Amtleiterin.

Denzer und Poensgen erzielten mit ihrem Neubau von Manuela Pütz und Thomas Haubrich auf dem Petrisberg, Josef-Harnisch-Straße 3, zudem den zweiten Anerkennungspreis. Auch hier habe die verdichtete Bauweise mit einem hohen Maß an Individualität überzeugt, sagte Wiemann-Enkler. Auf kleinstem Raum sei eine Vielfalt an Wohnraum entstanden, zu dem auch die drei Innenhöfe, die verschiedene Funktionen zugeordnet sind, gehören.

Der Bauherrenpreis der Stadt Trier soll zukünftig alle zwei Jahre ausgelobt werden, versprach Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani.

EXTRA
Bauherrenpreis 2008 – Abgegebene Arbeiten:
Der Bauherrenpreis der Stadt Trier wurde im Sommer 2008 ausgeschrieben. Beworben haben sich acht Bauherren mit Objekten, die in den vergangenen fünf Jahren in Trier errichtet wurden..

Gewinner Bauherrenpreis 2008:
Umbau eines Hinterhauses in Trier Süd, Saarstraße 106: Bauherr: Irmgard Denzer; Architekten: Denzer & Poensgen, Marmagen.

Auszeichnung:
Umbau und Erweiterung Wohn- und Geschäftshaus, Aachener Straße 55, Trier-West: Velopoint; Arbeitsgemeinschaft Arcinplan Planungsgesellschaft/Dominik Heinrich, Trier.
Einfamilienhaus auf dem Petrisberg, Josef-Harnisch-Straße 3: Manuela Pütz und Thomas Haubrich; Denzer & Poensgen, Marmagen.

Weitere abgegebene Arbeiten:
Ensemble von Garage und Gerätehaus, Reulandstraße 55, Trier-Euren: Günter Koster; Lamberty Architekten, Trier.
Atelierhaus und Wohnhaus, Biewerer Straße 150 und Im Litzelhof 2, Trier-Biewer: Natalia Tempel und Ulrich Lebenstedt; Architektur 9+, Trier.
Umbau und Erweiterung Wohngebäude, Palliener Straße 35, Trier-Pallien: Eike und Laurence Neumann-Overholthaus; Sophie Welke, Remscheid-Lennep.
Haus des Rechts und der Finanzen, Umbau und Erweiterung eines bestehenden Kasernengebäudes, Auf dem Petrisberg 4, Trier-Petrisberg: Biesdorf & Kollegen und Berens & Partner; Joseph Schmitz, Traben-Trarbach.
Neubau Einfamilienhaus, Fritz-von-Quant-Straße, Trier-Feyen: Carmen und Marc Kriegsmann; WW + Architektur + Management, Esch-sur-Alzette, Luxemburg.

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