Übung Retter in Hermeskeil unter (erwünschter) Beobachtung

Hermeskeil · Etwa 100 Zuschauer haben eine Übung der Feuerwehr Hermeskeil vor dem Schulzentrum verfolgt.

 Großübung in Hermeskeil: In der Trage transportieren die Feuerwehrleute eine Puppe, die den verletzten Fahrer eines Unfallwagens darstellt.

Großübung in Hermeskeil: In der Trage transportieren die Feuerwehrleute eine Puppe, die den verletzten Fahrer eines Unfallwagens darstellt.

Foto: TV/Florian Blaes/Florian Blaes

Der Alarm geht um 19 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hermeskeil ein: Ein Autofahrer ist mit seinem Wagen vor dem Schulzentrum in der Schulstraße verunglückt, das Auto habe vermutlich Feuer gefangen.

Glücklicherweise ist dieses Szenario diesmal nicht echt, sondern nur die Ausgangslage einer großen Übung für den Ernstfall. Da die Feuerwehr öffentlich darauf aufmerksam gemacht hat, verfolgen am Freitagabend ewa 100 Zuschauer, wie sich die Einsatzkräfte zunächst ein Bild von der Lage machen. Sie finden ein qualmendes Autowrack vor. Falls doch noch ein Feuer ausbrechen sollte, machen sich die Löschtrupps einsatzbereit. Außerdem stellen die Einsatzkräfte fest, dass der Fahrer noch in dem Wagen eingeklemmt ist. Umgehend rücken daher die Männer mit der Rettungsschere und schwerem Bergungsgerät nach.

Für den Übungszweck ist eine Puppe auf den Fahrersitz geschnallt worden, die nun vorsichtig aus dem Wrack geborgen werden muss. Nachdem die Feuerwehrleute das Dach aufgeschnitten haben, können sie den „Verletzten“ retten. Wehrführer Florian Kann erläutert das Vorgehen der 35 Rettungskräfte per Lautsprecher.

Dann kommt eine weitere Schwierigkeit zur Übung hinzu: Schüler der benachbarten Integrierten Gesamtschule (IGS), die den Unfall von den Fenstern der Schule aus beobachtet haben, rufen plötzlich um Hilfe. Ein Mitschüler sei beim „Gaffen“ aus dem Fenster mehrere Meter in die Tiefe gestürzt. Sogleich werden Steckleiter die steile Böschung hinab zu dem Gestürzten gelegt. An der Drehleiter machen die Retter die Schleifkorbtrage einsatzbereit. Damit wird der Patient nach einer Erstversorgung gerettet.

Wenige Stunden vor der Übung waren die Hermeskeiler Wehrleute bei einem ähnlichen, aber realen Unfall auf der Hunsrückhöhenstraße im Einsatz. „Das war schon eine Stresssituation für uns. Die Rettung aus einem Unfallfahrzeug hatten wir gerade erst im vollen Ernst vor uns. Das verlangt uns viel ab“, sagt Wehrführer Kann. 

Über die gelungene Jahresübung und die interessierten Zuschauer freue er sich aber. „Heute waren Gaffer ausdrücklich erwünscht. Schön, dass so viele gekommen sind. Wenn wir jetzt noch einige Quereinsteiger für die Feuerwehr gewinnen können, ist das ein großer Erfolg.“ In diesem Jahr habe die Freiwillige Feuerwehr Hermeskeil bereits sechs neue Kameraden aufgenommen. Damit sind dort aktuell 48 Männer und Frauen ehrenamtlich aktiv.

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