Ältestes Römerlager Deutschlands

(cweb/ax) Wie könnte es in dem vor mehr als 2000 Jahren bei Hermeskeil errichteten römischen Militärlager einmal ausgesehen haben? Das Römerlager ist eine von 106 historischen Stätten in der Region, die mit Hilfe des Projekts "Antike Realität mobil erleben" (Armob) der Universität Trier virtuell rekonstruiert werden sollen. Archäologen der Universität Mainz entdeckten 2012 die besondere Bedeutung der Funde in der Nähe des Waldstadions, die Hermeskeil bundesweit in die Schlagzeigen brachten.

Die Forscher fanden Überreste eines Lagers, das ihrer Meinung nach aus der Zeit des Gallischen Kriegs und der Eroberungszüge des römischen Feldherrn Julius Cäsar stammt. Damit handelt es sich um Spuren der ältesten antiken Garnison, die bislang auf deutschem Boden entdeckt worden ist. Nach bisherigem Kenntnisstand waren die römischen Truppen zwischen 53 und 51 vor Christus im Hochwald stationiert. Die Errichtung des Lagers wird in Zusammenhang mit einem Feldzug gebracht, der unter dem Kommando von Titus Labienus stand. Demnach gingen die Legionäre gegen den aufständischen Keltenstamm der Treverer vor, der im nahen Otzenhausen siedelte. Das Lager war laut den Forschern 30 Hektar groß, was etwa 42 Fußballfeldern entspricht. Laut Schätzungen waren dort mehr als 10 000 Legionäre stationiert. Durch wiederholte Untersuchungen auf dem Gelände bei Hermeskeil kommen immer neue Details zum Aufbau des Militärlagers ans Licht. Im Herbst 2016 starteten dort erneut Grabungen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden.

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