Arnika soll wieder wachsen

Hermeskeil · Der Naturpark will die Heilpflanze vor dem Aussterben bewahren. Rettung ist schwer.

Hermeskeil (red) Arnika kennen alle, meist aber nur noch aus der Apotheke. Die beliebte, gelb blühende Heilpflanze ist aus den Wiesen fast völlig verschwunden. Hauptgrund ist die Anspruchslosigkeit dieser Pflanze, denn auf gedüngten Futterwiesen verschwindet Arnika rasch. Um das rasante Aussterben zu stoppen, hat sich der Naturpark Saar-Hunsrück Rettungsmaßnahmen einfallen lassen. Durch Anzucht und Nachpflanzen will man Arnika vor dem Aussterben bewahren.
Das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unterstützt das Projekt. Staatssekretär Roland Krämer überreichte dem stellvertretenden Vorsitzenden des Naturparks Saar-Hunsrück und Landrat Udo Recktenwald einen Förderbescheid über 25 000 Euro. "Für den Erhalt von Pflanzenarten wie Arnika besitzen wir im Saarland eine besondere Verantwortung, weil sie nur recht kleine Bestände oder Verbreitungsgebiete haben. Entsprechend sind Maßnahmen zu ihrem Bestandserhalt ein zentrales Ziel. Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt dazu beiträgt, dass die Heilpflanze schnell aus der Gefährdungskategorie 1 der Roten Liste herausgenommen werden kann", sagt Krämer.
Auch Udo Recktenwald weist auf die Bedeutung und Wichtigkeit hin: "Das Arnika-Projekt leistet einen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt im Saarland. Es unterstützt das Verständnis und die Wertschätzung für den Arten- und Lebensraumschutz von Arnika in der heimischen Naturpark-Landschaft." Zurzeit gibt es noch etwa ein Dutzend Vorkommen der Pflanze im Saarland, bis auf zwei (Reidelbach und Panzbachtal) liegen alle im Landkreis St. Wendel. In den vergangenen 150 Jahren sind vermutlich 95 Prozent aller saarländischen Vorkommen verloren gegangen. Ursachen sind fehlende Beweidung oder Mahd. Auch die Nährstoffe durch landwirtschaftliche Düngung spielen eine Rolle. Im Rahmen dieses Projektes sollen geeignete Lebensräume im Nordsaarland identifiziert und Arnika gesät werden. Träger des Projekts ist der Naturpark Saar-Hunsrück. Mit eingebunden sind der Integrationsbetrieb Haseler Mühle sowie die Stiftung "Hëllef fir d'Natur" aus Luxemburg.

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