Ausnahmezustand in der Sturmnacht

Hermeskeil/Kell am see/Trier · Sturmtief Egon hat in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg viele Einsätze der Polizei und der Feuerwehr ausgelöst. Straßen mussten in der Nacht zum Freitag gesperrt werden, da der Sturm Bäume umgerissen hatte. Schnee in den Höhenlagen verschärfte die Lage.

 Sturmtief Egon riss in der Nacht zum Freitag viele Bäume um. Die auf der Fahrbahn liegenden Stämme waren das Hauptproblem der Einsatzkräfte in Stadt und Kreis. TV-Fotos (2): Wilfried Hoffmann

Sturmtief Egon riss in der Nacht zum Freitag viele Bäume um. Die auf der Fahrbahn liegenden Stämme waren das Hauptproblem der Einsatzkräfte in Stadt und Kreis. TV-Fotos (2): Wilfried Hoffmann

Foto: (h_sab )
Ausnahmezustand in der Sturmnacht
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Hermeskeil/Kell am see/Trier. Noch bis Anfang kommender Woche wird es nach Ansicht von Peter Hinkes (Straßenmeisterei Trier) dauern, bis alle Spuren des Sturms rund um Trier beseitigt sein werden. "Vorsorglich hatten wir einige Kreisstraßen schon am Donnerstagabend gesperrt." Denn es sei zu gefährlich gewesen, während des Sturms in den Waldgebieten zu arbeiten.

Verbandsgemeinde Hermeskeil: Hier mussten die Einsatzkräfte laut Wehrleiter Daniel Bredel ab 2 Uhr 15 Mal ausrücken. Gegen 2.30 Uhr sei für eine halbe Stunde im Bereich der Ortschaften Reinsfeld, Hinzert-Pölert, Beuren und in einigen Stadtteilen von Hermeskeil der Strom ausgefallen. Außerdem seien einige Straßen wegen umgestürzter Bäume gesperrt worden, darunter die Landesstraße 166 zwischen Züsch und Damflos und die L146 zwischen Reinsfeld und Holzerath. Letztere war nach Auskunft von Arnold Eiden, Leiter der Masterstraßenmeisterei Hermeskeil, noch bis zum späten Vormittag gesperrt - ebenso wie die L 142/L 151 zwischen der Hunsrückhöhenstraße und Weiskirchen.

Verbandsgemeinde Kell am See: Dort wurde die erste Wehr gegen 1 Uhr zur Bundesstraße 268 bei Greimerath gerufen, weil dort ein Baum die Fahrbahn versperrte. Die Freiwillige Feuerwehr Zerf rückte gegen 4.20 Uhr zu einem Einsatz zwischen Hirschfelderhof und Weiskirchen aus, wo ein Auto von einem umgestürzten Baum eingeklemmt wurde. Auch bei Mandern rutsche ein Auto auf der B 407 in einen Baum, es gab keine Verletzten.
Laut der Leiterin der Touristinformation Kell am See, Walburga Meyer, ist der Ruwer-Hochwald-Radweg "bis auf Weiteres" nicht durchgängig passierbar. Dort lägen "an verschieden Stellen" - etwa bei Zerf, Kell und Reinsfeld - Bäume über dem Weg.

Verbandsgemeinde Ruwer: Elf Einsätze sind nach Auskunft von Pressesprecher Daniel Luy bis in die frühen Morgenstunden von etwa 100 Helfern abgearbeitet worden. Kurz nach Mitternacht wurden die Wehren zu einem Wohnungsbrand nach Gusterath gerufen. Dort hatten sich in einem Pellet-Ofen Pellets außerhalb des Brennraums entzündet. Umgestürzte Bäume mussten die Einsatzkräfte ebenfalls entfernen, und zwar in Pluwig, Gutweiler, Korlingen, Herl, Lorscheid, Farschweiler, Thomm, Morscheid, Bonerath, Holzerath und Schöndorf. In Lorscheid flog ein Gewächshaus weg.

Verbandsgemeinde Trier-Land: Wegen umgestürzter Bäume waren die Kreisstraßen 19 bei Welschbillig-Hofweiler, die K 7 bei Trierweiler-Udelfangen und die K 27 zwischen Newel-Lorich und Trier-Biewer gesperrt.
Mit dem Sturm kam auch der Schnee. Vor allem sorgten Verwehungen im Bereich der B 51 mehrere Stunden lang für Probleme: bei Welschbillig-Windmühle, an der Einmündung der K 21 bei Welschbillig-Möhn und bei Trierweiler-Neuhaus.
Ein Unfallschwerpunkt war offenbar die Fidei. Gegen 5 Uhr kollidierte auf der L 46 zwischen Speicher und Zemmer ein VW Golf mit einem umgestürzten Baum. Der PKW wurde dabei beschädigt. Auch auf der L 36 zwischen Speicher und Rothaus stürzten Bäume um, dort prallte ein Auto bei schneeglatter Fahrbahn auf einen Stamm. In beiden Fällen wurden die Fahrer nicht verletzt.
Stadt Trier: Das Stadtgebiet ist von den Auswirkungen des Sturms nur leicht betroffen, meldeten die Leitstellen der Polizei und der Feuerwehr Trier. Sieben Bäume stürzten um und mussten beseitigt werden, ein Dach wurde abgedeckt, außerdem riss der Wind einen Bauzaun und zwei Werbetafeln mit.
Ein stark hin und her schwingender Baukran in Trier-Nord sorgte gegen Mitternacht für mehrere Anrufe besorgter Augenzeugen bei der Polizei, doch die Beamten konnten Entwarnung geben. Ein Kran ist so konstruiert, dass er bei starkem Wind schwingen und so die Kraft des Sturms auspendeln kann.
Eine Spätfolge des Sturms: Am Freitagnachmittag fiel ein Baum auf ein Haus in Mariahof.

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