Ausschuss bittet um mehr Geld fürs Stadtfest

Hermeskeil · Teure Bands und Liveauftritte an jedem Abend: Das 2015 geänderte Konzept für das Hermeskeiler Stadtfest zieht wieder mehr Besucher an, steigert aber auch die Ausgaben. Um dennoch sicher planen zu können, schlägt der Kulturausschuss vor, die im Haushalt vorgesehene Summe für das Stadtfest anzuheben.

 Das Riesenrad könnte 2017 wieder Attraktion beim Stadtfest werden. Die Hermeskeiler nehmen für das Fest mit neuem Konzept viel Geld in die Hand. TV-Foto: Archiv/Christa Weber

Das Riesenrad könnte 2017 wieder Attraktion beim Stadtfest werden. Die Hermeskeiler nehmen für das Fest mit neuem Konzept viel Geld in die Hand. TV-Foto: Archiv/Christa Weber

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Hermeskeil. Das Stadtfest war auch im zweiten Jahr mit neuem Konzept ein Erfolg - darin sind sich die Mitglieder des Hermeskeiler Jugend- und Kulturausschusses einig. Einstimmigkeit bewiesen sie in ihrer Sitzung auch bei einer Empfehlung an den Stadtrat: Die Stadt Hermeskeil möge für die Organisation des größten Volksfestes im Hochwald künftig 10 000 Euro mehr als bislang in ihren Haushalt einstellen.
Hintergrund sind die nackten Zahlen zur diesjährigen Festausgabe, die der erste Beigeordnete und Vorsitzende des Festbeirats, Willi Auler, mitgebracht hatte. "Sehr erfreulich" seien die Einnahmen, stellte Auler fest. Von Sponsoren seien statt der kalkulierten 8000 Euro rund 24 000 Euro eingegangen. Auch beim Standgeld liege man mit 3000 Euro über dem Ansatz. Unterm Strich stehen demnach Mehreinnahmen von insgesamt etwa 19 200 Euro zu Buche.
"Unser Problem sind aber die Ausgaben", sagte Auler. Statt der 40 000 Euro, die als "Sachkosten Stadtfest" im Haushalt 2016 stehen, sind rund 68 000 Euro angefallen. Auch nach Verrechnung mit den Mehreinnahmen bleibt ein Defizit von 8800 Euro. "Wir sind einfach zu schlecht ausgestattet", urteilte Auler. Auch in den Vorjahren habe man "immer drüber gelegen". Durch die Anhebung auf 50 000 Euro im Haushalt 2017 könnte sich der Beirat "etwas Luft verschaffen". Er sei froh, dass es bei neun Tagen Programm bleibe, betonte Auler: "Wir haben jetzt ein Konzept, das sehr gut angenommen wird." Wenn man täglich etwas auf der Bühne anbiete, dann kämen die Besucher auch in die Stadt. Dafür müsse jedoch "Geld in die Hand genommen werden".
Die höheren Ausgaben seien etwa durch eine 2000-Euro-Rechnung für Musikurheberrechte verursacht worden, die sich zwar auf 2015 beziehe, aber erst jetzt eingegangen sei. Der größte Betrag entfalle auf Werbung und die Verpflichtung der Bands. "Unser Programmflyer hatte acht Seiten mehr, das macht viel aus", sagte Auler. Wer namhafte Musiker engagieren wolle, müsse "mit 3000 Euro pro Liveauftritt rechnen". Ausschussmitglied Sigrid Schleier regte an, ob nicht auch eine Jugendband aus der Region eine Alternative zu den teuren Coverbands sein könnte. Bei Nachwuchsbands könne man sich nicht unbedingt auf langfristige Zusagen verlassen, widersprach Lena Weber: "Die meisten können auch keine drei Stunden Programm spielen."
Die Investition in bekannte Bands macht sich laut Auler bezahlt. Die AC/DC-Coverband Hole full of love habe allein 5000 Gäste angelockt. "Wir hatten nur zufriedene Schausteller und Caterer." Einige hätten ihr Kommen für 2017 schon zugesagt (siehe Extra). "Wollen wir dieses Niveau halten, brauchen wir einfach mehr Geld."Extra

Laut dem Festbeirats-Vorsitzenden Willi Auler haben mehrere Schausteller und Catering-Anbieter erklärt, dass sie 2017 wieder zum Hermeskeiler Stadtfest kommen wollen. Auch der Betreiber des Riesenrads, das erstmals seit längerer Zeit wieder die Hauptattraktion der Kirmes war, habe sich angekündigt - "wenn es in seinen Zeitplan passt". Es seien bereits "gute Bands" verpflichtet worden, darunter die bayerische Frauen-Partyband Midnight Ladies. Die Trierer Mundart-Ikonen Leiendecker Bloas wollten wieder am Kirmesmontag im Zelt spielen. Für das Feuerwerk habe man einen Anbieter im Auge, der "15 Minuten lang" Raketen zünden wolle. red

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