Banken-Ehe ist beschlossene Sache

Die Ehe der Volksbanken Hochwald und Saarburg ist geschlossen. 48 Stunden nach dem Ja-Wort der Vertreterversammlung in Saarburg hat am Donnerstagabend die Generalversammlung der Volksbank Hochwald in Hermeskeil mit 473 Ja- bei nur fünf Nein-Stimmen der Fusion der beiden Kreditinstitute zugestimmt und sie damit perfekt gemacht. Die Verschmelzung tritt rückwirkend zum 1. Januar 2009 in Kraft.

 Abstimmungskarte hoch: Die Mitglieder der Volksbank Hochwald haben fast ausnahmslos ihr Ja-Wort zur Fusion mit der Volksbank Saarburg gegeben. TV-Foto: Axel Munsteiner

Abstimmungskarte hoch: Die Mitglieder der Volksbank Hochwald haben fast ausnahmslos ihr Ja-Wort zur Fusion mit der Volksbank Saarburg gegeben. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. In der voll besetzten Hochwaldhalle haben die Mitglieder der Volksbank Hochwald einen historischen Schritt getan. Als der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer am Donnerstagabend kurz vor 22 Uhr nach ausführlicher Vorstellung der Fusionspläne mit der Volksbank Saarburg und anschließender Aussprache die Generalversammlung zu ihrem Votum aufforderte, gingen 473 Stimmkarten nach oben. Nur fünf Mitglieder verweigerten ihre Zustimmung zu der "Hochzeit" und damit zur Entstehung der neuen Volksbank Hochwald-Saarburg, an der nach Auffassung von Aufsichtsrat und Vorstand kein Weg vorbeiführt: "Wir wollen rechtzeitig die Weichen für eine langfristige Existenzsicherung stellen. Beide Banken passen gut zueinander, und wir fusionieren als gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe."

Mit diesen Worten hatte zuvor Vorstand Hans-Werner Philipp bei den Mitgliedern aus dem Hochwald für die Verschmelzung geworben, für die 48 Stunden vorher die Vertreterversammlung in Saarburg bereits einstimmig grünes Licht gegeben hatte (der TV berichtete). Philipp wies nochmals darauf hin, dass der Zusammenschluss gerade mit Blick auf die unterschiedlichen Bilanzstrukturen beider Häuser "absolut Sinn" mache.

Die aktiv-lastige Saarburger Volksbank legt ihren Schwerpunkt auf das Kunden-Kreditgeschäft (2008: 153 Millionen Euro bei einem Gesamtvolumen von 198 Millionen Euro), die passiv-lastige Volksbank Hochwald verwaltet in erster Linie das Ersparte ihrer Kunden (2008 machte das Einlagengeschäft 138 Millionen Euro bei einem Gesamtbilanzvolumen von 159 Millionen Euro aus). Durch die Fusion ließen sich Synergieeffekte schaffen und vor allem externe Kosten herunterfahren, die Philipp mit circa 200 000 Euro pro Jahr bezifferte.

Der neue vierköpfige Vorstand (Hans-Werner Philipp, Horst Rauber, Werner Dellwing und Alfons Jochem) versicherte mehrmals, dass sich mit dem Zusammenschluss "kein Personalabbau" verbinde und die "kurzen Wege" für die Kunden erhalten bleiben. Sprich: Alle 119 Mitarbeiter, davon 71 aus dem Bereich Saarburg, 48 aus dem Hochwald, werden übernommen und diese Zahl soll möglicherweise sogar noch ausgebaut werden. Auch das bisherige Netz mit 18 Geschäftsstellen (neun davon im Hochwald) und zwei Selbstbedienungseinrichtungen bleibt bestehen. Mit Umstellungen müssen nur die Kunden der bisherigen Volksbank Saarburg rechnen. Sie müssen sich an eine neue Bankleitzahl und neue Kontonummern gewöhnen. Weil die Volksbank Hochwald als übernehmende Bank auftritt, behält diese ihre Bankleitzahl (BLZ 58564788). Für deren Kunden ändert sich auch nichts an ihren Kontonummern. Die neue Volksbank Hochwald-Saarburg hat insgesamt 9532 Mitglieder (aus dem Hochwald kommen 3623) und betreut 28 842 Kunden, davon 14 564 aus dem Raum Saarburg). Im Gegenzug wird Saarburg formaler Sitz des neuen Kreditinstituts. Extra Die Bilanzzahlen der Volksbank Hochwald im Jahr 2008 Jahresüberschuss: 429 391 Euro (2007: 396 740 Euro) Bilanzsumme: 158,5 Millionen Euro (2007: 152,5 Mio Euro) Gesamtkundenvolumen: 290 Mio Euro (2007: 302 Mio Euro) Kredite an Kunden: 91,2 Mio Euro (2007: 92,3 Mio Euro) Geldanlagen von Kunden: 138 Mio Euro (2007: 129 Mio Euro) Ausgeschüttete Dividende: 129 106,08 Euro, sechs Prozent

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