Blüten weisen den Weg zum Kreuz

Ab diesem Wochenende werden wieder zahlreiche Besucher in die Reinsfelder Pfarrkirche strömen. Denn ab Samstagabend wird dort das aus Körnern, Samen und Blüten gezeichnete Motiv des 20. Erntedankteppichs zu sehen sein.

 Den Teppich vollenden Alwine Wollscheid, Hildegard Kolz und Maria Eiden (von links).TV-Foto: Ursula Schmieder

Den Teppich vollenden Alwine Wollscheid, Hildegard Kolz und Maria Eiden (von links).TV-Foto: Ursula Schmieder

Reinsfeld. Das dominierende Motiv des Reinsfelder Erntedankteppichs ist die Weihnachts-Krippe. Von ihr aus führt der Weg zu einem im Bildhintergrund zu erkennenden Berg mit drei Kreuzen. "Zum Kreuz hin wird es immer kahler", macht Maria Eiden von der katholischen Frauengemeinschaft aufmerksam auf eine Besonderheit des aktuellen Bilds. Umso mehr fallen die ungewöhnlichen Blüten der Bäume im Bildvordergrund ins Auge. Den Namen dieser, an "Mini-Strohblümchen" erinnernden, Blüten, die vor Ort gesammelt wurden, kennen die Frauen zwar nicht.

Doch dafür wissen sie den eines anderen für das Motiv "Krippe und Kreuz" von Beate Heinen erstmals verwendeten Materials. Denn Gelb- und Grüntöne haben die Frauen mit Blüten und Fruchtständen von Mädesüß auf der Bildtafel verlegt. Abgesehen davon haben sie für den mittlerweile 20. Erntedankteppich auf bewährte Materialien wie Körner, Hülsenfrüchte, Samen und Kräuter zurückgegriffen.

Wie im vorigen Jahr ist der Teppich nicht rund, sondern zeichnet die Konturen eines Kirchenfensters nach. Die Vorarbeiten für das Motiv haben laut Hildegard Kolz im Juli begonnen. Zuerst müsse das Bild immer aufgezeichnet werden, was seit Jahren Michaela Klemens übernimmt, die auch für Gesichter und Mimik verantwortlich ist.

Wie viele Stunden in die Teppichgestaltung investiert wurden, wissen die Frauen nicht zu sagen. "Die Zeit zählen wir ja gar nicht mehr", geht Eiden von "einigen hundert Stunden" aus. Erschwert habe die Arbeit dieses Mal, dass das Pfarrhaus nicht mehr ständig besetzt sei. "Jetzt müssen wir mit Schlüsseln hantieren, die weitergegeben werden."

Der Lohn der Mühe der rund 15 beteiligten Frauen sowie der beim Aufbau in der Kirche mit anpackenden Männer sind die vielen Besucher, die sich den Erntedankteppich anschauen. Nicht wenige reisen dafür aus dem Raum Koblenz oder aus dem Saarland sowie aus Holland oder Hessen an. Wer zu den Ersten zählen möchte, die den neuen Erntedankteppich in voller Pracht sehen, kann die Abendmesse am Samstag, 4. Oktober, ab 19 Uhr besuchen.

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