Bürgerbefragung soll letzte Zweifel beseitigen

Mandern · Nachdem sich der Gemeinderat Mandern für die Errichtung eines Windparks auf einer Freifläche der Manderner Rodung in Richtung Zerf ausgesprochen hatte, luden er nun zu einer Infoveranstaltung in die Siebenbornhalle ein. Rund 70 Zuhörer kamen.

Mandern. Bei der Rodung handelt es sich um eine in den 1930er Jahren entstandene große Freifläche, die nördlich der B 407 zwischen Mandern und Zerf liegt. Anhand von Bildmaterial informierte Ortsbürgermeister Martin Alten gemeinsam mit Sachbearbeitern der Verbandsgemeindeverwaltung über die geplanten Arbeiten. Alten erklärte: "Die Windräder werden in einem Gebiet liegen außerhalb der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück."
Beschluss im Gemeinderat



Am 27. Februar sei ein Grundsatzbeschluss im Gemeinderat erfolgt, in dem einstimmig die Errichtung eines Windparks beschlossen worden sei. Auch die Aufteilung der Pachteinnahmen sei am 15. März mit der Gehöferschaft verhandelt worden, mit dem Ergebnis, dass 70 Prozent bei der Gehöferschaft und 30 Prozent bei der Gemeinde verbleiben. Auch bei der Abstimmung mit den Jagdpächtern seien keine grundsätzlichen Bedenken erhoben worden. "Die Vorteile des Standortes liegen auf der Hand", sagte Alten. "Keine Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück, kein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, kein Naturschutzgebiet." Sämtlicher Erdaushub könne auf der Fläche verteilt werden, und nur wenige Bäume fielen dem Projekt zum Opfer. Des Weiteren gebe es eine gute Erschließungsmöglichkeit über einen vorhandenen Weg von der B 407 aus.
Der Mindestabstand zur nächsten Wohnbebauung werde deutlich überschritten. "Alles in allem: Gegen den Willen unserer Bürger werden wir nichts unternehmen", so Alten. Die anschließende Diskussion verlief verhalten, was auf kollektives Einverständnis schließen ließ. "In der Zeit vom 20. bis 28. März erfolgt eine schriftliche Bürgerbefragung, an der Bürger ab dem vollendeten 16. Lebensjahr teilnehmen können. Sollte die Beteiligung minimal sein, wird der Gemeinderat entscheiden", berichtete Ortsbürgermeister Martin Alten.
Anschließend würden die Flächen der Anstalt des öffentlichen Rechts angeboten. hm
Extra

Bei der Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) handelt es sich um eine kommunale Firma, zu deren Beitritt sich bislang acht Ortsgemeinden und die Verbandsgemeinde Kell am See entschlossen haben. Ziel der AöR ist die Produktion von regenerativer Energie, also auch Strom mittels Windrädern. Die erzielten Gewinne werden nach Abzug der Betriebsausgaben auf die sich beteiligenden Ortsgemeinden und die Verbandsgemeinde verteilt und kommen somit allen zugute. Die Standortgemeinden erhalten neben der Gewinnausschüttung noch Pachteinnahmen für die zur Verfügung gestellten Flächen. Die Ortsgemeinden Baldringen, Hentern, Schillingen, Waldweiler und Zerf haben ihre Bereitschaft zum Beitritt in die AöR bislang noch nicht erklärt. hm

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