Den Rädern sei Dank

HINZERT-PÖLERT. Den Windrädern sei’s gedankt. Trotz steigender Umlagenlast kann Hinzert-Pölert für die Zukunft planen. Oberstes Ziel ist günstiges und attraktives Bauland für junge Familien.

Als Windkraft-Gemeinde könnte sich Hinzert-Pölert sicher etwas mehr gönnen. Doch der Ort übt sich trotz des jährlichen Zubrots von 40 000 Euro in Bescheidenheit. Vordringlichster Wunsch für das laufende Jahr ist laut Ortsbürgermeisterin Mathilde Müller (BFB) derzeit der Innenanstrich des Bürgerhauses im Ortsteil Pölert. Im Haushalt sind 5000 Euro für die Verschönerung der ehemaligen Schule des Dorfes im Haushalt vorgesehen. Für weitere 2000 Euro orderte die Gemeinde ein E-Piano, das sie jedoch viel weniger kosten wird, weil sie etwa ein Drittel des Betrages aus Spenden bestreiten kann. Das transportable Schmuckstück soll künftig in den Bürgerhäusern beider Ortsteile sowie in der Kirche erklingen."Die Leute zögern noch"

Etwas tiefer will die Gemeinde für das künftige Neubaugebiet "Hinzert" in die Tasche greifen. Für den Erwerb von Grund und Boden am Ortsausgang in Richtung Beuren kalkuliert die Gemeinde 27 000 Euro ein. Gut für die Gemeinde wäre, wenn sich zwischenzeitlich Käufer für das Modell-Baugebiet neben dem Bürgerhaus im Ortsteil Pölert finden würden. "Es gab schon Anfragen, doch die Leute zögern noch, so weit weg von Trier zu ziehen", bilanziert Müller die bisherige Resonanz. Mit den insgesamt sechs - relativ kleinen - Grundstücken rührt die Gemeinde ganz gezielt die Werbetrommel für junge Familien und alternative Bauweisen. Ziel ist, dem seit Jahren zu beobachtenden Einwohnerrückgang einen Riegel vorzuschieben.Was bleibt, sind 19 Prozent

Dass die Gemeinde sich überhaupt solche Investitionen in die Zukunft leisten kann, ist der Windkraft zu danken, die dem Ort einen ausgeglichenen Haushalt beschert. Denn von den Einnahmen, die laut Müller nach Abzug der Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde auf nurmehr 19 Prozent der ursprünglichen Summe zusammenschrumpfen, könnte sich der Ort keine großen Sprünge erlauben. Stattdessen steht sogar einer Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" nichts im Wege. Die Weichen dafür stellte der Rat nun per Beschluss. Im Jahr 2002 hatte Hinzert-Pölert beim Kreisentscheid des Vorgänger-Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden" Platz eins belegt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich bis zum Besuch der Bewertungskommission die Straßen des Ortes in einem besseren Zustand präsentieren. Die Verwaltung habe die Arbeiten - zusammen mit anderen Straßenbauarbeiten in der Verbandsgemeinde - bereits im vorigen Jahr an ein Unternehmen vergeben, sagte Müller. Doch diese Firma sei bisher einfach nicht angetreten.

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