Kommunalpolitik Probleme mit der Vorfahrt im Dorf

Baldringen · Der Baldringer Rat hat über Möglichkeiten diskutiert, die Vorfahrt an den Einmündungen zur Ortsdurchfahrt klarer zu regeln. Außerdem ging es darum, ob die Gemeinde beim Henterner Bestattungswald mitmacht.

 Ein Auto fährt auf der Römerstraße durch Baldringen. Wer auf der Ortsdurchfahrt unterwegs ist, hat nicht automatisch Vorfahrt. Im gesamten Dorf gilt rechts vor links.

Ein Auto fährt auf der Römerstraße durch Baldringen. Wer auf der Ortsdurchfahrt unterwegs ist, hat nicht automatisch Vorfahrt. Im gesamten Dorf gilt rechts vor links.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

In der gesamten Ortslage von Baldringen gilt die Verkehrsregel Rechts vor Links. Darauf weisen entsprechende Schilder an den Ortseingängen die Autofahrer hin. Zwei Mitglieder des Gemeinderats haben allerdings angeregt, diese Regelung zu überprüfen. Darum ging es unter anderem bei der jüngsten Sitzung des Ortsgremiums.

Nach Meinung von Reiner Haßler gibt es an der Römerstraße, der Kreisstraße, die durch den Ort führt, mehrere problematische Stellen. Dort mündeten Straßen in die Ortsdurchfahrt, die zum Teil etwas tiefer lägen und für die Verkehrsteilnehmer deshalb schwer einzusehen seien. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis dort etwas passiere. Vor allem Ortsfremde hätten die „Rechts vor Links“-Hinweise „schon wieder vergessen“, wenn sie in der Ortsmitte angekommen seien. Daher müsse die Vorfahrt „an jeder Einmündung eindeutig erkennbar sein“, zum Beispiel durch dort aufgestellte Schilder oder Fahrbahnmarkierungen. Alternativ schlug Haßler vor, die Römerstraße zur Vorfahrtsstraße zu erklären.

Andere Ratsmitglieder merkten an, dass das Rechts vor Links eine Verkehrsberuhigung im Ort bewirke. Ortsbürgermeister Willi Emser machte deshalb den Vorschlag, über die Verwaltung einen Ortstermin mit dem zuständigen Landesbetrieb Mobilität zu organisieren. Dabei könne mit den Fachleuten besprochen werden, wie man die Situation möglicherweise verbessern könne.

Ein zweites Thema der Sitzung war der bei Hentern geplante Bestattungswald (der TV berichtete am 16. Dezember). Die Ortsgemeinden Hentern, Baldringen, Paschel, Schömerich und Zerf wollen gemeinsam einen neuen Zweckverband gründen, der dann in einem kleinen Eichenwäldchen an der Ruwer Urnenbestattungen unter Bäumen anbieten soll. Ein solcher Liegeplatz soll 1000 Euro kosten und für 25 Jahre genutzt werden können. Die übrigen vier Räte hatten dem Projekt schon vor dem Jahreswechsel zugestimmt, das Baldringer Votum stand noch aus. „Wir hatten unsere Bedenken, ob es nicht besser geeignete Standorte gäbe“, sagte Ortschef Emser. Seit einer Besichtigung des Waldes bei Hentern im „unbelaubten Zustand“ sei er aber von dessen Eignung überzeugt. Da nun mit Zerf noch eine fünfte Gemeinde im Boot sei, reduziere sich das finanzielle Risiko für alle Beteiligten. Das Waldstück muss dem Land abgekauft werden, derzeit steht ein Preis von rund 58 000 Euro im Raum. Um das Projekt zu finanzieren, müsste der neue Zweckverband einen Kredit aufnehmen. Laut Emser liegt die Belastung für Baldringen im ersten Jahr bei etwa 625 Euro, Tendenz ab dann fallend. „Es wird eine Bestattungsart der Zukunft sein. Wenn wir jetzt nicht mitmachen, wird uns das vielleicht irgendwann vorgehalten“, sagte Emser. Für die Bürger der fünf beteiligten Gemeinden werde zudem ein Preisnachlass von 20 Prozent vereinbart.

Vier Ratsmitglieder inklusive Ortschef stimmten für die Beteiligung Baldringens an dem Projekt. Zwei votierten dagegen, vor allem weil sie eine Konkurrenz zu ihrem Friedhof befürchteten, und dass dort die Grabstätten wegen des Alternativangebots in Hentern teurer werden könnten.

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