Der Hochwälder aus Westfalen

Rascheid. In einer kleinen Feierstunde im GasthausLeyendecker in Rascheid wurde ForstoberamtsratJohannes Scholand in den Ruhestand verabschiedet.

 Abschied nach 37 Jahren (von links): Die Bürgermeister Theo Palm, Michael Hülpes, Mathilde Müller und Andreas Ludwig bedanken sich bei ihrem Revierleiter Johannes Scholand (Mitte) für seine Dienste.Foto: Joachim Johanny

Abschied nach 37 Jahren (von links): Die Bürgermeister Theo Palm, Michael Hülpes, Mathilde Müller und Andreas Ludwig bedanken sich bei ihrem Revierleiter Johannes Scholand (Mitte) für seine Dienste.Foto: Joachim Johanny

Johannes Scholand war seit April 1966 Leiter des Forstreviers Königsfeld, in dem seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts dieGemeindewälder von Rascheid, Geisfeld und Hinzert-Pölert forstlich betreut werden. Damit war Scholand Bediensteter des Forstverbandes Königsfeld. Dessen Vorsitzender, Bürgermeister Michael Hülpes, würdigte im Beisein von Forstdirektor Bernd Mühlhaus (Hermeskeil), Ortsbürgermeister Theo Palm (Geisfeld), Andreas Ludwig (Rascheid), Mathilde Müller (Hinzert-Pölert) und vieler Gemeindevertreter aus dem Forstverband die berufliche Leistung Scholands und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement.Muttersprache: Akzentfreies Hochdeutsch

Der aus der Nähe von Paderborn stammende Scholand absolvierte seine Lehr- und Wanderjahre in westfälischen Privatwäldern. 1965 legte er die Laufbahnprüfung als Revierförster ab. Ein Jahr später kam er in den Hochwald, als ihm die Leitung des Forstreviers Königsfeld übertragen wurde. Art und Beschaffenheit dieses Forstrevierserinnerten ihn an seine ostwestfälische Heimat. Nur die sprachliche Verständigung mit den Einheimischen bereitete ihm anfangs einige Schwierigkeiten. Denn Scholands "Muttersprache" ist akzentfreies Hochdeutsch. Es brauchte einige Zeit, bis er die von Dorf zu Dorf unterschiedlichen Dialekte verstehenkonnte. Seine Zusammenarbeit mit den Ortsbürgermeistern und den Gemeinderäten aus dem Forstverband war dadurch nicht behindert. Das bestätigten die Ortsbürgermeister Palm und Mathilde Müller sowie ein Vertreter der Jagdgenossenschaft Geisfeld. Mathilde Müller, die nicht nur Ortsbürgermeisterin von Hinzert-Pölert ist, sondern auch eine bekannte Sportfliegerin, überreichte dem ausscheidenden Revierförster einen Gutschein mit einem Freiflugticket. So kann er sein Revier auch einmal aus der Vogelperspektive betrachten. Unisono wiesen die Vertreter des Forstverbands auf die Akzeptanz hin, die Scholand in der Bevölkerung gefunden hat. Palm fasste das in einem Satz zusammen: "Förster Scholand war ein beliebterFörster." Johannes Scholand war in all den Jahren als Revierleiter in Königsfeld darum bemüht, seinen Waldbesitzern - also den Ortsgemeinden des Forstverbandes - Jahr für Jahr Ergebnisse mit schwarzen Zahlen abzuliefern.Unwetter haben ihm die Arbeit erschwert

In den Jahrzehnten seiner forstlichen Arbeit erhöhte sich auch der Wert des ihm anvertrauten Waldes, dem wichtigsten Vermögen der an Königsfeld beteiligten Gemeinden. All das ist gelungen, obwohl in der Amtszeit Scholands verheerende Unwetter riesige Schäden in den Wäldern rund um Königsfeld anrichteten. Der Wirbelsturm "Wiebke" 1990 wird ihm vermutlich ewig in Erinnerung bleiben. Mit den Jahren ist Scholand im Hochwald richtig heimisch geworden. Der ausscheidende Revierleiter hat in Hermeskeil vor langen Jahren ein Haus gebaut und fühlt sich mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern als richtiger Hochwälder. Seit den 80er Jahren ist er Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrates der Kirchengemeinde St. Martinus in Hermeskeil. Zusätzlich amtiert Scholand als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volksbank Hermeskeil. Dort wird sein Rat geschätzt. Natürlich stellt er ihn auch gern wieder den forstlichen Belangen in Königsfeld zur Verfügung - wenn dies gewünscht wird.

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