Der Sprungturm fällt als Erstes

Kell am See · Das Freibad Hochwald in Kell am See ist derzeit eine große Baustelle. Die Sanierungsarbeiten des Schwimmerbereichs haben begonnen. Als Erstes wurde der marode Sprungturm abgerissen.

Kell am See. Auf dem Gelände zwischen Beachvolleyball-Platz und Familienbecken haben sich Bagger und Raupen breitgemacht. Sie haben damit begonnen, den Schwimmerbereich des Freibades für eine Sanierung vorzubereiten. Als Erstes fiel der aus Beton bestehende Sprungturm, dem ein riesiger Presslufthammer Stück für Stück den Garaus machte.
"Der Abriss muss so erfolgen, dass keine großen Teile zu Boden fallen, denn unter dem Turm befindet sich ein Schacht mit Versorgungsleitungen, welcher erhalten bleiben soll", informierte Jörg Jost, Leiter der Keller Verbandsgemeinde-Werke.
Im vergangenen Jahr mussten sich die Wasserratten mit Einschränkungen im Freibad Hochwald abfinden. Am Schwimmerbecken und dem Sprungturm hatte der Zahn der Zeit genagt, sie wurden deshalb 2010 nicht in Betrieb genommen.
Verwaltung, Verbandsgemeinde-Werke und VG-Rat beschäftigten sich deshalb intensiv mit diversen Lösungsmöglichkeiten. Zur Debatte standen die Umwandlung in ein Naturbad, der Einbau eines Edelstahlbeckens sowie die Auskleidung des Schwimmerbeckens mit einer Folie, die die hohen Wasserverluste stoppen sollte.
Auch wurde darüber diskutiert, den Sprungturm mit Sprungbecken in Zukunft außer Betracht zu lassen. "Das Schwimmerbecken so groß wie jetzt zu lassen, können wir uns aber nicht leisten", stellte Bürgermeister Werner Angsten fest. "Die auf uns zukommenden Kosten hätten wir nicht schultern können."
Am grünen Tisch sei dann eine günstigere Variante angestrebt worden, deren geschätzte Kosten unter einer Million Euro gelegen hätte.
"Während der Planungsphase sind jedoch zusätzliche Leistungen offenkundig geworden, so dass die Kostenschätzung auf 1,05 Millionen Euro angepasst werden musste", sagt Jost.
Nah an der Schmerzgrenze


"Die Ausschreibungsergebnisse lagen schließlich bei 1,03 Millionen Euro. Hinzu kamen 50 000 Euro für energetische Arbeiten, so dass die endgültigen Gesamtkosten in Höhe von 1,08 Millionen Euro vom Verbandsgemeinderat genehmigt wurden." Das komme der selbst gesetzten Schmerzgrenze von einer Million Euro ohne energetische Sanierung sehr nahe und beinhalte sogar eine komplett erneuerte Filtertechnik.
"Einen Sprungturm wird es ebenfalls wieder geben", verspricht Jost. Allerdings werde die Höhe drei Meter nicht übersteigen. Das Becken wird von sechs auf vier Schwimmbahnen reduziert, 250 Quadratmeter umfassen und mit Edelstahl versehen sein. "Dann sind wir für die nächsten Jahrzehnte auf der sicheren Seite."
Damit sich Schwimmer und Springer nicht ins Gehege kommen, wird das 105 Quadratmeter große Sprungbecken seitlich angehängt. Ein schmaler Durchlass zum Schwimmerbereich sorgt aus Kostengründen dafür, dass nur ein Wasserkreislauf benötigt wird. Schwimmen und Springen sei damit auf Dauer gewährleistet, stellte Angsten fest. "Kein Luxus, sondern eine Grundausstattung wird erhalten, was auch im Hinblick auf die Kosten wichtig ist." Wie lang die Bauarbeiten dauern werden, steht noch nicht fest. Das Schwimmbad soll aber noch in diesem Jahr wieder eröffnet werden.

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