Die Gemeinde Beuren macht Dampf

Mit einem umfassenden Beschluss hat die Gemeinde Beu ren die Weichen gestellt für ein Energiedorf Beuren. Diesem könnte als Pilotprojekt ein üppiger Landeszuschuss in Aussicht stehen.

Beuren. (urs) Sechs Punkte umfasst der Beschlussvorschlag, den Beurens Ortsbürgermeister Manfred Köhl in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf den Tisch legt. Doch strittig ist keine der Formulierungen, die in Sachen Energiedorf ordentlich Dampf machen. Wenige Tage nach der eigens einberufenen Einwohnerversammlung gibt der Rat vielmehr einvernehmlich sein Okay für ein in Aussicht stehendes Pilotprojekt.

Professor Karl Keilen vom Umweltministerium sei angetan gewesen vom großen Interesse der mehr als 120 Anwesenden (der TV berichtete), so Köhl. Wohl deshalb habe er auch noch vor Ort signalisiert, dass er ein Pilotprojekt einwickeln könne. Wichtig sind für Köhl aber auch die "Visionen" des Trierer Uni-Professors Bernd Hamm, der mit zwei Architekturbüros als "Oikos-Institut" ein Konzept erarbeitet hat. Denn neben Blockheizkraftwerk oder Warmwasserspeicher gebe es mit Photovoltaik- oder Solaranlagen viele Möglichkeiten. Abgesehen von dieser energetischen Seite werde aber auch berücksichtigt, dass es den Leuten derzeit am Geld für Investitionen fehle. Die Stadtwerke Trier und das Umweltministerium hätten daher in Aussicht gestellt, die Kosten für eine Art Energiepass — 400 Euro pro Haus — zu übernehmen.

Ratsmitglied Willi Seimetz hebt den Vorteil hervor, dass Eigentümer so unabhängig von möglichen Investitionen Antworten erhielten auf Fragen wie "Was kann ich tun, um wie viel Geld zu sparen?". Ungeachtet der Chancen, die sich vor allem für Altbaueigentümer auftun, sollten auf Anregung des Rats aber auch die Eigentümer neuerer Häuser oder Anlagen profitieren. Daher soll auch ein späterer Einstieg ins Energiedorf möglich sein.

Im ersten Schritt startet die Gemeinde eine Fragebogen-Aktion, die das Interesse der Beu rener und Prosterather ermittelt. Unabhängig davon sagt der Rat grundsätzlich "Ja" zu dem Projekt "Energetischer Umbau der Ortsgemeinde". Mit dem gleichen einstimmigen Votum wird das "Oikos-Institut" beauftragt, eine "technische und wirtschaftliche Machbarkeitsstudie" zu erstellen. Parallel dazu wird beim Umweltministerium die Anerkennung eines Pilotprojekts "Energie-Plus-Dorf" mit höchstmöglicher Förderung beantragt. Außerdem wird die Verbandsgemeinde mit Blick auf ein etwaiges Nahwärmenetz um Überprüfung der "Leitungskompetenz" gebeten. Später soll zudem ermittelt werden, ob das Projekt als Genossenschaft verwirklicht werden kann.

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