Doppeltes Bedauern über das Aus für die Geburtshilfe

Hermeskeil · In einer gemeinsamen Erklärung haben Landrat Günther Schartz (CDU) und Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD) ihr Bedauern über das bevorstehende Aus der Geburtsstation im Hermeskeiler Krankenhaus ausgedrückt. Beide Politiker betonten jedoch, dass sie die ärztliche Versorgung im Hochwald dauerhaft sicherstellen wollen.

Hermeskeil. Die am Montag von der Marienhaus GmbH bekannt- gegebene Entscheidung, dass sie als Klinikträger die Geburtshilfestation im Hermeskeiler St. Josef-Krankenhaus zum 1. Juli 2013 schließen wird, hat zu einer Reaktion von zwei führenden Politikern geführt. Landrat Günther Schartz (CDU) und der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD) haben sich gestern mit einer gemeinsamen Stellungnahme in dieser Sache zu Wort gemeldet.
Schartz bezeichnet die beabsichtigte Schließung der Geburtshilfe in Hermeskeil als "sehr bedauerlich". Sie sei aber "angesichts der niedrigen und sehr rückläufigen Geburtenzahlen nachvollziehbar". Beide Politiker betonten, wie wichtig ihnen die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Hochwald sei. Man wolle deshalb gemeinsam mögliche Alternativen prüfen. "Als Landrat unterstütze ich es sehr, wenn alle Beteiligten vor Ort gemeinsam an einer Lösung dafür arbeiten", sagte Schartz.
Minister Schweitzer erklärte, dass sich das Ministerium in einem intensiven Dialog mit der Marienhaus GmbH befände: "Wir wollen weiterhin mit unseren Partnern eine gute und bedarfsgerechte medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz gewährleisten. Als Flächenland werden wir uns dabei intensiv um die ländlichen Regionen kümmern", betonte Schweitzer.
Neues Projekt für 2020


Das St. Josef-Krankenhaus in Hermeskeil und die künftige Entwicklung des Standorts werden daher ein wichtiger Teil des Projektes "Gesundheit und Pflege 2020" sein, sagte der Minister weiter. Dabei werde es beispielsweise um eine sehr enge Verzahnung von Krankenhaus und ambulantem Bereich gehen. Das Projekt werde noch im ersten Halbjahr der Öffentlichkeit vorgestellt.
Schartz betont in diesem Zusammenhang, dass man aktuell durch eine Umfrage im Rahmen des Moro-Projekts zur regionalen Daseinsvorsorge wichtige und umfangreiche Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung auch hinsichtlich der ärztlichen Vorsorgung auf dem Land gewonnen habe (der TV berichtete) "Diese Daten werden wir dem Krankenhausbetreiber zur Verfügung stellen, um damit mitzuhelfen, eine dauerhafte ärztliche Versorgung in Hermeskeil zu erhalten", betonte der Landrat. red

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